13.12.2018
Finnische Forscher haben beobachtet, dass sich die Nachbarschaft, in der jemand lebt, unmittelbar auf die Ernährung auswirkt: Wer in einer Umgebung mit niedrigem sozioökonomischem Status wohnt, ernährt sich ungesünder als Anwohner einer wohlhabenden Gegend. Für Studienautorin Hanna Lagström von der Universität Turku war besonders interessant, dass dies nicht nur für die Bewohner galt, die über die gesamte Studiendauer im gleichen Viertel lebten, sondern auch für Zugezogene, die etwa die Hälfte der Befragten ausmachten. Menschen, die in eine Gegend mit höherem sozioökonomischem Status zogen, ernährten sich gesünder als diejenigen, die in ein weniger wohlhabendes Viertel zogen.
Was den Verzehr einzelner Lebensmittel betraf, wurden die Empfehlungen für Wurst, Fleisch, Fisch und Gemüse in guten Wohngegenden besser eingehalten. Interessanterweise hielten sich Anwohner in ärmeren Vierteln eher an die Empfehlungen für Vollkornprodukte und Alkohol. Für fettarme Milch, Früchte und Beeren wurden keine Zusammenhänge beobachtet.
In der Studie hatten Forscher über sechs Jahre hinweg untersucht, ob es eine Verbindung zwischen der Wohngegend und der Ernährung der Bewohner gibt. 16.000 finnische Erwachsene gaben in einer Umfrage Auskunft über ihre Ernährungsweise. Anhand ihrer Adressdaten wurden sie über die nationale Netzdatenbank von Statistics Finland einem sozialen Umfeld zugeordnet. Mit der Genauigkeit eines 250 x 250 Meter-Rasters enthält diese Datenbank Informationen zu sozialen und wirtschaftlichen Merkmalen aller Einwohner Finnlands.
ZOU