01.03.2013
Nanomedizin lautet das Zauberwort auf dem größten Augenmedizinkongress Deutschlands, der jetzt in Düsseldorf stattfindet. Winzigste Teilchen, die helfen sollen, Erkrankungen wie trockene Augen, Grüner Star oder Netzhautschäden zu behandeln.
Das griechische Wort nanos bedeutet Zwerg. Und diese Zwerge gehören zu den Hoffnungsträgern in der Augenheilkunde. Die Nanomedizin hat das Potenzial, die Behandlung schwerer Augenkrankheiten entscheidend zu verbessern, Nebenwirkungen zu reduzieren und neue Therapien zu ermöglichen. Ein Ansatz: Arzneistoffe in die Hornhaut einzuschleusen. "Auf diese Weise lassen sich innovative Augentropfen entwickeln, die die Verfügbarkeit der Medikamente im Auge deutlich erhöhen", erklärt Dr. Thomas A. Fuchsluger von der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf. "Herkömmliche Augentropfen enthalten hohe Wirkstoff-Konzentrationen, weil Lidbewegungen und Tränenfluss die Arznei verdünnen. Bis das Medikament wirken kann, ist schon ein großer Anteil von der Augenoberfläche verschwunden", berichtet der Augenarzt. Doch die hohen Konzentrationen können zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Fuchsluger: "Aktuell werden Augentropfen mit Nanopartikeln entwickelt, die den Wirkstoff genau dorthin bringen, wo er benötigt wird." Sie sollen mit geringeren Konzentrationen auskommen und wären damit deutlich verträglicher. Zudem müssten die Patienten sie nicht so oft anwenden, so die Erwartung. "Beispielsweise Entzündungen der Augenoberfläche könnten auf diese Weise schonend und wirksam behandelt werden."
PEF