BeratungHaut, Zähne & Schönheit

Narben verschwinden lassen: Geht das?

ZOU  |  10.06.2023

Ob nach einer Operation oder durch Verletzung: Oft bleibt eine Narbe zurück. Mit der richtigen Pflege fällt sie jedoch weniger auf.

Arm mit einer Narbe.
Zur Narbenpflege gibt es in der Apotheke spezielle Gele, Pflaster, Öle und Salben.
© Petal Spirit/iStockphoto

Das hat sicher mancher so oder ähnlich als Kind erlebt: ein sommerliches Radrennen mit den Freunden auf einem staubigen Weg im nächsten Park. Bei der Rechtskurve zu stark gebremst, das Hinterrad scherte aus und das rechte Knie war aufgeschürft. Mit ein paar Tränchen in den Augen humpelte man dann zu den Eltern. "Das heilt an der Luft" oder "Warte, ich hole schnell ein Taschentuch, um das Knie sauber zu machen" gab es dann früher häufig zu hören. Und es blieb oft eine sichtbare Narbe.

Gute Wundversorgung

Heute weiß man mehr darüber, wie Wunden möglichst einen geringen optischen Eindruck hinterlassen. "Es ist leichter, unschönen Narben vorzubeugen als sie später zu behandeln." Auf diesen Nenner bringt es Tatjana Buck, Apothekerin aus der Vital-Apotheke Bad Saulgau und Vorstandsmitglied der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. Es beginnt bereits bei der akuten Wundversorgung. Apothekerin Buck rät, frische Wunden unter fließendem Wasser gut zu reinigen und anschließend zu desinfizieren. Danach sollte man sie mit einem Pflaster oder einer Wundauflage abdecken. Der Tipp, frische Luft an die Verletzung zu lassen, gehört der Vergangenheit an. "Feuchte Wundauflagen aus der Apotheke − man erkennt sie am Zusatz ›Hydro‹ − sorgen für weniger Schorfbildung und ein besseres Abheilen der Wunde. So wird das Risiko für Narbenbildung reduziert." Bei Bedarf kann man auch Wundsalben oder -gele verwenden.

Die Narben pflegen

Hat sich die Wunde ganz geschlossen und gibt es keinen Wundschorf mehr, kann man die Narbe langfristig mit speziellen Gelen, Pflastern, Ölen oder Salben behandeln. "Um die Narbe elastisch zu halten, empfehle ich, sie täglich einzucremen. Dafür gibt es in der Apotheke rezeptfrei erhältliche Präparate", rät Buck. Diese enthalten zum Beispiel Zwiebelextrakt, Heparin, Dexpanthenol, Silikon oder Allantoin. "Die Pflege lohnt sich auch bei älteren Narben, um ein optisch besseres Ergebnis zu erreichen", weiß Buck.

"Neben verschiedenen operativen Techniken, die die Narbenheilung positiv beeinfl ussen können, sind heutzutage eine große Anzahl verschiedener Narbentherapeutika erhältlich, die das Erscheinungsbild von Narben verbessern und eine überschießende Narbenbildung verhindern sollen. Nur wenige Präparate wurden allerdings in adäquaten Studien untersucht", ergänzt Professor Dr. Gerd G. Gauglitz vom Haut- und Laserzentrum Glockenbach in München. Der Dermatologe empfiehlt unter anderem ein Gel, das Zwiebelextrakt, Heparin und Allantoin enthält. Diese Kombination findet sich auch in der ärztlichen Leitlinie zur Narbenbehandlung.

Auf Sonnenschutz achten

Ebenfalls wichtig: direkte Sonneneinstrahlung auf die Narbe vermeiden. "Entweder man bedeckt die betroffene Stelle mit Kleidung oder einem Pflaster. Oder man cremt sie mit einem Sonnenschutzmittel ein, das mindestens einen Lichtschutzfaktor von 50 besitzt", informiert Apothekerin Buck. Wann man je nach Wundbehandlung sowie Größe und Lage einer Narbe wieder Sport treiben, duschen, baden, in die Sauna oder ins Schwimmbad darf, fragt man die behandelende Ärztin beziehungsweise den behandelnden Arzt.

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