09.07.2012
Auch Nilpferde im Zoo müssen mal operiert werden und brauchen dabei eine Narkose - für Tierärzte ein Problem. Einfach nur die Dosis zu erhöhen, reicht da nicht. An der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben Forscher nun eine neue, zuverlässige Art der Narkose entwickelt.
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Journal of the American Veterinary Association stellten Wissenschaftler um Chris Walzer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Uni in Wien eine neue Narkosemethode vor. Sie testeten sie an zehn Flusspferden, die einen operativen Eingriff benötigten. Dabei verwendeten sie eine Kombination der Narkosemittel Medetomidin und Ketamin, die ein sicheres Operieren ermöglichte. Interessanterweise legte die Hälfte der Tiere während des Eingriffs eine zehnminütige Atempause ein, allerdings geriet keines der Tiere in einen kritischen Gesundheitszustand. Denn Nilpferde besitzen von Natur aus einen ans Tauchen angepassten Stoffwechsel, "um den Sauerstoff in ihrem Blut effektiver zu nützen", erklärt Walzer.
Bei Narkosen mit gängigen Mitteln tauchten bei Nilpferden immer wieder Schwierigkeiten auf. Oft reichte die Narkosetiefe nicht aus, um einen chirurgischen Eingriff durchzuführen. Wenn ein betäubtes Flusspferd aufwacht, bringen sich die Tierärzte besser in Sicherheit. Vielfach gab es ernste Probleme mit der Atmung - zum Teil wachten die Tiere nicht mehr auf.
Fw/RF