12.04.2018
Wer ärgert sich nicht, wenn das Fahrrad plötzlich einen Platten hat. Auch schlechte Noten oder ein Streit drücken die Stimmung. Halten die negativen Gefühle, die bei solchen Alltagssituationen entstehen, allerdings länger an, kann sich dies offenbar noch Jahre später auf die Gesundheit auswirken. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie aus den USA.
Dauerten negative Gefühle als Reaktion auf eine stressige Situation bei Studienteilnehmern bis zum nächsten Morgen an, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie zehn Jahre später Gesundheitsprobleme hatten. Sie litten eher unter chronischen Krankheiten, hatten häufiger körperliche Beeinträchtigungen und Probleme mit Alltagsanforderungen, wie zum Beispiel dem Anziehen, eine Treppe hinaufzusteigen, Einkäufe zu tragen oder mehrere Häuserblocks entlang zu laufen. Bei Teilnehmern, die ihre negativen Gefühle besser loslassen konnten, war dies nicht der Fall. Dies berichten Forscher um Kate Lege von der University of California in Irvine im Fachblatt Psychological Science.
Die Verbindung sei selbst dann bestehen geblieben, nachdem die Forscher Faktoren wie Geschlecht oder Bildung mit berücksichtigt hatten. „Wenn die meisten Menschen an Stressfaktoren denken, die sich auf ihre Gesundheit auswirken können, denken sie an große Dinge, bedeutende Lebensereignisse, die ihren Alltag stark beeinträchtigen, wie den Tod eines geliebten Menschen oder eine Scheidung“, sagt Lege. Es gebe jedoch immer mehr Hinweise, dass auch der alltägliche Stress die Gesundheit beeinträchtigen kann. Es sei demnach lohnenswert, zu lernen, negative Emotionen schneller loszulassen.
HH