26.01.2018
Den Forschern des Medical Research Council der University of Edinburgh ist es gelungen, ein Schlüsselprotein zu identifizieren, das erklären könnte, warum es zu besonders starken Blutungen kommt. Sie hatten die Gebärmutterschleimhaut, in der Fachsprache Endometrium, genauer untersucht. Wird diese während der Menstruation abgestoßen, hinterlässt sie eine wundenähnliche Oberfläche, die heilen muss, um den Blutverlust zu begrenzen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass ein Eiweißstoff mit dem Kürzel HIF-1 die Reparatur der Gebärmutterschleimhaut vorantreibt. Frauen mit starken Regelblutungen hatten weniger HIF-1 als Frauen mit normalen Blutungen, so das Ergebnis, das im Fachblatt Nature Communications veröffentlicht wurde. Anschließende Tests mit Mäusen, bei denen die Forscher mit Hilfe eines Medikaments die HIF-1-Konzentration anhoben, führten zu einer verbesserten Reparatur des Gewebes und geringerem Blutverlust.
Die Forscher hoffen nun, dass ihre Erkenntnisse den Weg für neuen Therapien ebnen könnten. Derzeitige Behandlungsoptionen, um die starken Blutungen zu lindern, basierten auf Hormonen und verhinderten oft Schwangerschaften. Außerdem könnten bei einer Hormontherapie Nebenwirkungen auftreten. Nicht selten müssten sich Frauen mit starken Regelblutungen sogar einer Hysterektomie, einer Entfernung der Gebärmutter, unterziehen, so die Forscher. Starke Menstruationsblutungen könnten zudem zu einer schweren Anämie führen. Auch starke Bauchschmerzen, Blähungen, unvorhergesehene Blutungen oder Müdigkeit könnten auftreten. Dies alles kann das tägliche Leben betroffener Frauen stark beeinträchtigen.
HH