20.06.2016
Eine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) senkt die Gefahr für Gebärmutterhalskrebs und Feigwarzen. Einen noch umfassenderen Schutz als die bisherigen Wirkstoffe bietet nun ein neuer Impfstoff, der seit diesem Jahr auch in Deutschland verfügbar ist.
Die beiden älteren Impfstoffe schützen vor Infektionen mit den Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18, einer davon auch vor den Niedrigrisiko-HPV-Typen 6 und 11. Erstere stehen nach Angaben der Ständigen Impfkommission (STIKO) mit 60 bis 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs in Zusammenhang, letztere mit 90 Prozent aller Feigwarzen. Ein neuer weiterentwickelter Impfstoff ist seit Juli 2015 für den europäischen Markt zugelassen und seit April auch in Deutschland verfügbar. Der Impfstoff immunisiert zusätzlich gegen fünf weitere Viren-Typen, die für 15 bis 20 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht werden, heißt es von Seiten der STIKO.
Da die Viren beim Intimkontakt übertragen werden, gilt, dass die Impfung vor dem ersten Sex erfolgen sollte. Denn wenn bereits eine Infektion mit einem HP-Virustyp stattgefunden hat, ist die Impfung gegen diesen HPV-Typ wirkungslos, so die Experten des Berufsverbands der Frauenärzte. Die übrigen im Impfstoff enthaltenen Antigen-Typen behielten jedoch ihre Wirksamkeit. Die STIKO empfiehlt die generelle HPV-Impfung gegen die HPV-Typen 16 und 18 als Standardimpfung für Mädchen im Alter von 9 bis einschließlich 14 Jahren. Versäumte Impfungen sollten bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Berufsverband der Frauenärzte e.V./HH