11.06.2019
Ein neuer Wirkstoff für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis hat eine wichtige Hürde genommen: In einer großen klinischen Studie gingen die Symptome bei einem großen Teil der Testpersonen schon nach wenigen Wochen deutlich zurück, bei vielen von ihnen verschwanden sie sogar ganz. Angenehm für die Patienten ist, dass der Wirkstoff als Tablette eingenommen wird und nicht gespritzt werden muss.
Wenn bei rheumatoider Arthritis die Standardtherapie mit Methotrexat versagt, dann wird zusätzlich ein Biologikum gegeben, das allerdings gespritzt werden muss. Anders bei dem neuen Wirkstoff Upadacitinib, der als Tablette eingenommen werden kann. Upadacitinib hat in der Studie, die im renommierten Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht wurde, unter mehr als 600 Personen sehr gute Ergebnisse gezeigt: Bei bis zu 50 Prozent der Patienten besserte sich die Krankheit deutlich, je nach Dosierung hatten sogar 12,5 bis 20 Prozent keinerlei Symptome mehr.
Studienleiter Prof. Dr. Josef Smolen von der Medizinischen Universität Wien sagte: „Das Medikament wirkt extrem schnell – schon nach zwei bis vier Wochen gibt es ein gutes Ansprechen.“ Dabei kann Upadacitinib allein eingesetzt werden, ohne dass zusätzlich Methotrexat erforderlich ist, auch das erleichtert die Therapie.
Upadacitinib greift in die Signalübertragung innerhalb von Zellen ein und bremst die Entzündungsreaktion, die zur rheumatoiden Arthritis beiträgt. Etwa drei Prozent der Bevölkerung leidet weltweit an entzündlichem Rheumatismus, bei rund ein Prozent handelt es sich um eine rheumatoide Arthritis.
ZOU