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28.07.2022
Für die Behandlung von akuten Kopfschmerzen bei Migräne stehen bisher Schmerzmittel aus drei Wirkstoffgruppen zur Verfügung: nicht steroidale Antirheumatika, Triptane und Rimegepant. Mit Lasmiditan verbessern sich die Behandlungsoptionen noch einmal deutlich: Ähnlich wie die schon verfügbaren Triptane führt Lasmiditan zu einer Verengung von Blutgefäßen. Lasmiditan tut dies jedoch nur im Gehirn, während Triptane auch in anderen Körperregionen wirken, was für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen problematisch sein kann.
Basis für die Zulassungsempfehlung sind zwei große Studien mit insgesamt 4439 Personen. Mit Lasmiditan erreichten mit 32 bzw. 39 Prozent auch bei niedrigen Dosierungen deutlich mehr der Betroffenen Schmerzfreiheit als durch ein Placebo, das zu 15 bzw. 21 Prozent eine Besserung bewirkte. Geräusch- und Lichtempfindlichkeit gingen ebenfalls deutlich häufiger zurück. Zu den meist mild bis moderat ausgeprägten Nebenwirkungen zählten unter anderem Benommenheit, Müdigkeit, Missempfindungen, Übelkeit, Erbrechen und Muskelschwäche.
Lasmiditan ist in den USA bereits seit 2019 für die Behandlung akuter Migräne zugelassen. Nach der Empfehlung durch die EMA gilt die anschließende Zulassung durch die Europäische Kommission nur noch als Formsache. Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzarten. Sie kann zu extremen Beeinträchtigungen des privaten und beruflichen Alltags führen.