19.02.2019
Hohe Dosierungen von einigen Schmerzmitteln, sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie ASS oder Ibuprofen, erhöhen auch bei gelegentlicher Einnahme das Risiko für akute und chronische Nierenerkrankungen. Das gilt auch für junge Menschen, wie eine neue Studie mit Daten von mehr als 750.000 US-Soldaten zeigt.
NSAR wie Ibuprofen, ASS und Naproxen können sich bei regelmäßiger Einnahme negativ auf die Nierenfunktion auswirken. Sie schränken die Durchblutung der Niere ein und schädigen Gewebezellen. Auch junge Menschen, die gelegentlich oder regelmäßig Schmerzmittel einnehmen, sind davon betroffen, wie Forscher der Stanford University in Kanada im Fachblatt JAMA Network Open berichten.
Die im Durchschnitt 27 Jahre alten Studienteilnehmer, die hohe NSAR-Dosen einnahmen, wiesen ein signifikant höheres Risiko für eine akute oder chronische Nierenerkrankung auf. Das relative Risiko stieg um 20 Prozent im Vergleich zu den Personen, die keine Schmerzmittel einnahmen. Die Forscher untersuchten Daten von 764.228 aktiven US-Soldaten (85,8 Prozent Männer). 65,8 Prozent hatten keine Schmerzmittel verordnet bekommen; 17,9 Prozent nahmen eine bis sieben Tagesdosen pro Monat und 16,3 Prozent nahmen mehr als sieben Tagesdosen pro Monat ein. 2.356 Personen erlitten im Beobachtungszeitraum von drei Jahren eine akute Nierenerkrankung. Das entspricht 0,3 Prozent. 1.634 Soldaten erhielten die Diagnose einer chronischen Nierenerkrankung (0,2 Prozent).
Die Autoren empfehlen Ärzten daher, auch bei jungen Menschen mit Schmerzen und Entzündungen die niedrigst mögliche NSAR-Dosis zu verordnen.
dh/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK