08.10.2018
52 Prozent der 4.018 Befragten weiß, dass Antibiotika nur gegen Bakterien wirksam sind. Das ergab die Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2017, die jetzt veröffentlicht wurde. Das ist immerhin ein Anstieg um zehn Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Umfrage im Jahr 2014. Allerdings meinten unverändert 18 Prozent, dass Antibiotika nur gegen Viren wirken. 22 Prozent glauben, dass Antibiotika gegen beide Arten von Krankheitserregern helfen.
Diejenigen, die in den vergangenen fünf Jahren ein Antibiotikum verordnet bekommen hatten, wurden auch nach ihrem Umgang mit den Medikamenten befragt. Immerhin: Neun von zehn Befragten gab an, die empfohlene Einnahmedauer immer beachtet zu haben. Nur 2 beziehungsweise 1 Prozent hielten sich selten oder nie daran. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer achtete auch immer auf den richtigen Einnahmezeitpunkt, also ob vor, zum oder nach dem Essen. Die vorgeschriebenen Zeitabstände hielten 70 Prozent immer ein, weitere 26 Prozent taten dies meistens.
83 Prozent der Befragten beachten die Hinweise zur Aufbewahrung der Medikamente immer oder meistens. Jeder Zehnte bewahrt nicht benötigte Antibiotika jedoch immer für einen späteren Zeitpunkt auf – für sich selbst oder ein Haushaltsmitglied. Weitere jeweils 7 Prozent tun dies meistens oder selten. Das ist fatal: Antibiotika sind keine Medikamente, die in die Hausapotheke gehören und die nach Bedarf selbst dosiert werden können. Nur ein Arzt kann entscheiden, ob ein Patient überhaupt ein Antibiotikum benötigt, und wenn ja, welches Präparat infrage kommt und wie lange es eingenommen werden sollte. Patienten sollten Antibiotika daher nicht aufheben oder gar an Dritte weitergeben: Denn selbst, wenn jemand an ähnlichen Symptomen leidet, können dafür ganz andere Erreger verantwortlich sein. Hier besteht also weiter Aufklärungsbedarf – vor allem bei Jüngeren: Unter den 16- bis 20-Jährigen bunkern 30 Prozent der Befragten Antibiotika in der Hausapotheke.
dh/<link www.pharmazeutische-zeitnug.de>PZ/NK