Die Forscher um den Anthropologen Chet Sherwood von der George Washington University in Washington maßen die Gehirngröße von alten Schimpansen und alten Menschen. Ihr Ergebnis: Nur die menschlichen Hirne schrumpften. Besonders betroffen waren jene Hirnregionen, die für Lernprozesse und Gedächtnis verantwortlich sind. Anders bei den Schimpansen. Ihre Gehirne wurden auch am Lebensabend nicht kleiner.
Der Mensch unterscheidet sich von anderen Menschenaffen durch ein prinzipiell größeres Gehirn und eine höhere Lebenserwartung. Doch dieser evolutionäre Vorteil hat seinen Preis: So besitzt der Mensch eine im Tierreich einzigartige Anfälligkeit für alterbedingte Hirnkrankheiten wie etwa Alzheimer. Aber selbst, wenn man bei bester Gesundheit alt wird, nimmt die geistige Leistungsfähigkeit ab.
Die Tatsache, warum das menschliche Gehirn so anfällig ist, erklärten sich die Wissenschaftler gerade mit seiner Größe. Durch die hat das Hirn einen erhöhten Energiebedarf. Wenn der im Alter nicht mehr bedient werden kann, kommt es zu Verschleiß, da irgendwann nicht mehr alle Nervenzellen erneuert werden können. Das ist in etwa so, wie wenn man das Straßennetz der Schweiz mit dem Deutschlands vergleicht. Mit seiner größeren Fläche, fällt es Deutschland viel schwerer all seine Straßen in Schuss zu halten.
FH