28.03.2017
Cashewkerne, Walnüsse, Haselnüsse oder Mandeln: Die Welt der Nüsse, die an Bäumen oder Sträuchern wachsen, ist vielfältig. Doch muss man bei einer Nussallergie automatisch alle Sorten meiden? Nicht zwingend, wie eine neue Studie aus den USA belegt. Die Autoren raten deshalb zu einem bestimmten Provokationstest.
Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer, die auf eine bestimmte Nusssorte allergisch waren, reagierten bei einem oralen Provokationstest auf andere Nüsse nicht. Dies berichten die Autoren der Studie im Fachblatt Annals of Allergy, Asthma and Immunology. Bei der oralen Provokation essen Patienten kleinste Mengen der Nahrungsmittel, die unter Verdacht stehen, bei ihnen eine allergische Reaktion auszulösen. Diese Art von Test sollte nie in Eigenregie, sondern immer unter Aufsicht von Fachleuten durchgeführt werden. Denn falls eine Allergie vorliegt, können schon kleinste Mengen des Allergens eine starke Reaktion auslösen, im schlimmsten Fall auch einen allergischen Schock.
Aus ihren Ergebnissen gehe hervor, dass sich lediglich anhand eines positiven Hautprick- oder Bluttests noch keine Allergie festmachen lasse. „Zu oft wird Menschen nur aufgrund dieser Tests gesagt, sie seien allergisch gegen Nüsse“, sagt Dr. Christopher Couch vom American College of Allergy, Asthma and Immunology in Arlington Heights. Viele Patienten verzichten daher auf alle Nusssorten, obwohl sie in vielen Fällen nicht gegen alle allergisch seien. Um den genauen Auslöser der Allergie korrekt zu diagnostizieren, müssten sich Patienten einem oralen Provokationstest unterziehen, so die Forscher. Dies gelte speziell dann, wenn beim Verzehr anderer Nüsse noch nie eine allergische Reaktion aufgetreten sei.
HH