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12.01.2022
Wer mindestens einen halben Teelöffel Olivenöl pro Tag zu sich nimmt, hat ein geringeres Risiko für einen vorzeitigen Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Atemwegserkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems. Dies berichten Forscher in der Fachzeitschrift „Journal of the American College of Cardiology“.
Mehr als 90.000 Erwachsene – anfangs ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs – füllten alle vier Jahre einen Fragebogen zu ihrer Ernährung aus. Daraus berechneten Forscher, wie viel Olivenöl die Menschen für Salatdressings, als Zusatz zu Lebensmitteln oder Brot und zum Backen und Frittieren zu Hause verwendeten. Innerhalb von 28 Jahren gab es 36.856 Todesfälle. Diejenigen, die täglich mehr als einen halben TeelöffelOlivenöl zu sich genommen hatten, verstarben zu 19 Prozent seltener an Herz-Kreislauf-Krankheiten, zu 17 Prozent seltener an Krebs, zu 29 Prozent seltener an degenerativen Erkrankungen des Nervensystems und zu 18 Prozent seltener an Atemwegserkrankungen. Wer zehn Gramm Margarine, Butter, Mayonnaise oder Milchfett durch Olivenöl ersetzte, hatte allgemein eine um 8 bis 34 Prozent geringere Sterblichkeit. Der Ersatz anderer Pflanzenöle durch Olivenöl schien dagegen keinen Effekt zu haben.
Studienteilnehmer mit einem höheren Verzehr von Olivenöl waren zudem oft körperlich aktiver, rauchten seltener und aßen mehr Obst und Gemüse als jene mit einem geringeren Olivenölkonsum. „Möglicherweise ist das ein Zeichen für eine insgesamt gesündere Ernährung und einen höheren sozioökonomischen Status. Aber auch nach Berücksichtigung dieser und anderer Faktoren blieben unsere Ergebnisse weitgehend gleich“, sagte die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Marta Guasch-Ferré.
Der Olivenölverbrauch zwischen 1990 und 2010 war laut der Studie von 1,6 auf etwa 4 Gramm pro Tag gestiegen, während der Margarineverbrauch von etwa 12 auf 4 Gramm pro Tag zurückgegangen war. Der Verzehr anderer Fette blieb in dieser Zeit stabil.
Quelle: DOI 10.1016/j.jacc.2021.10.041