19.01.2017
Studenten, die 40 kurze 24-Sekunden-Film-Clips gesehen hatten und Informationen dazu sofort einer weiteren Person erzählten, erinnerten sich besser und länger an die Filme, als Studenten, die dies nicht getan hatten. Dies konnte die Psychologin Melanie Sekeres von der Baylor University in den USA gemeinsam mit Kollegen zeigen.
Wie sie in der Fachzeitschrift Learning & Memory berichten, erinnerten sich alle Studienteilnehmer wie zu erwarten weniger an Details und Inhalt der Filme, je mehr Zeit danach verstrichen war. Studenten, die vor den Gedächtnistests einen kleinen Hinweis auf den Film erhalten hatten, zum Beispiel einen kurzen Blick auf den Titel oder einen Screenshot des Films, erinnerten sich allerdings besser an periphere Details. Hierzu zählen Geräusche, Farben, Gesten, Hintergrund-Details und andere Informationen, die es Personen ermöglichen, sich an ein Ereignis detailreich und lebendig zu erinnern. In Bezug auf die zentrale Information der Filme schnitten sie jedoch ähnlich ab wie die Gruppe der Studienteilnehmer, die keine Hinweise bekommen hatte. Wurden die zentrale Information eines Films jedoch von Testpersonen verinnerlicht, indem sie sie kurz nach dem Film einer anderen Person erzählten, erinnerten sie sich später sowohl an zentrale als auch an periphere Informationen besser.
Zwar ist die Erzählmethode als Lernstrategie etwas aufwendiger, sie könnte sich jedoch auszahlen, glauben Sekeres und Kollegen. „Wir raten Studenten sich selbst zu testen, sich zu zwingen, anderen von den Vorlesungen zu erzählen“, sagt die Psychologin. Dem Gedächtnis könne es zudem schon helfen, für sich selbst Fragen über die Informationen aufzuschreiben und sie später zu beantworten, so Sekeres. Im Vergleich dazu, seien nochmaliges Lesen oder das passive Anhören von Aufnahmen einer Vorlesung, in der Hoffnung, sich die Informationen zu merken, weniger gute Lernstrategien.
HH