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30.01.2023
Stillen, Säuglingsnahrung, Beikost: Frischgebackene Mütter werden mit Tipps oft überhäuft. Eine neue Leitlinie gibt Empfehlungen zur Ernährung für Mütter und ihre Babys, die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft beruhen.
Auch wenn sich aus wissenschaftlichen Studien nicht eindeutig ableiten lässt, dass Stillen das Risiko für Allergien und Asthma reduziert, ermutigt die Leitlinie Mütter zum Stillen, denn es hat zahlreiche andere Vorteile für die Gesundheit von Mutter und Kind. Es wird empfohlen, vier bis sechs Monate voll zu stillen und dies auch weiterzuführen, wenn die Kinder Beikost bekommen. Dabei dürfen Mütter essen, was ihnen schmeckt – je abwechslungsreicher, umso besser. Es bringt auch keinen Nutzen für das Kind mit sich, auf möglicherweise allergieauslösende Lebensmittel wie Ei, Erdnüsse, Kuhmilch oder Fisch zu verzichten.
Ist Stillen nicht möglich oder erwünscht, so sollen Baby normale Säuglings-Anfangsnahrung erhalten. Hypoallergene Varianten sind auch bei Kindern mit möglicherweise erhöhtem Allergierisiko nicht erforderlich: Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass sie wirklich Allergien vermeiden. Völlig ungeeignet als Ersatz für Muttermilch oder Säuglings-Anfangsnahrung ist pflanzliche „Milch“. Zusammen mit Beikost kann Getreide- oder Sojamilch aber gegeben werden.
Was die Einführung von Beikost und das Vermeiden möglicher Allergene betrifft, so gilt: Eine späte Einführung von Beikost senkt das Allergierisiko nicht. In einigen Studien hat sich vielmehr gezeigt, dass Beikost schon vom vierten Lebensmonat an mit weniger Nahrungsmittelallergien verbunden ist. Auch eine frühe Gabe von möglichen Allergenen wirkt sich eher schützend aus. Kinder mit schweren Ekzemen sollten jedoch vorab auf Allergien untersucht werden.
Quelle: S3-Leitlinie Allergieprävention