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11.11.2021
Palmitinsäure fördert bei Mäusen mit Mund- und Hautkrebs langfristig die Bildung von Metastasen. Bei anderen Fettsäuren wie Ölsäure und Linolsäure, die beispielsweise in Olivenöl und Leinsamen vorkommen, wurde das nicht beobachtet. Keine der getesteten Fettsäuren erhöhte generell das Risiko, an Krebs zu erkranken, berichten Forscher in der Fachzeitschrift „Nature“.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass sich auch Krebszellen, die nur über einen kurzen Zeitraum Palmitinsäure ausgesetzt waren, danach noch weiter stark ausbreiteten. Dieses Gedächtnis wurde durch epigenetische Veränderungen ausgelöst, die die Funktionsweise der Gene in den Zellen beeinflussen. Dies ermöglichte den Krebszellen, mit Zellen in ihrer unmittelbaren Umgebung zu kommunizieren und sich leichter auszubreiten. Indem sie diesen Mechanismus aufdeckten, fanden die Forscher einen Weg, ihn mit Hilfe spezifischer Antikörper zu blockieren. Sie planen nun eine klinische Studie, um die Bildung von Metastasen bei verschiedenen Krebsarten zu stoppen.
Die Forscher leiten aus ihren Ergebnissen aber keine Ernährungsempfehlungen ab. Der Studienleiter Professor Salvador Aznar-Benitah sagte: „Es ist zu früh, um zu sagen, welche Art von Ernährung für Patienten mit metastasierendem Krebs die richtige wäre, um den Ausbreitungsprozess zu verlangsamen. Es ist noch deutlich mehr Arbeit erforderlich, um dies herauszufinden.“
Es spricht aber auch nicht dagegen, auf Palmöl in Lebensmitteln zu achten und diese zu vermeiden: Palmöl, das vor allem aus gesättigten Fettsäuren besteht, steckt vor allem in verarbeiteten, ungesunden Lebensmitteln wie Schokolade, Kuchen, Eiscreme oder Fertiggerichten, die auch das Risiko für Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.
Quelle: DOI 10.1038/s41586-021-04075-0