25.07.2014
Paracetamol hilft bei akuten Schmerzen im Rücken nicht besser als ein Scheinmedikament. In einer großen Studie verbesserte der Wirkstoff weder Schmerzen und Beweglichkeit, noch hatte es einen positiven Einfluss auf die Schlaf- und Lebensqualität. Das schreiben australische Forscher im Fachmagazin The Lancet.
An der Studie nahmen 1.652 Patienten mit akuten Schmerzen im unteren Rücken teil. Sie bekamen bis zu vier Wochen lang entweder Paracetamol dreimal täglich (insgesamt 3.990 mg pro Tag), Paracetamol nach Bedarf (maximal 4.000 mg pro Tag) oder ein wirkstofffreies Scheinmedikament, Placebo genannt. Zusätzlich erhielten alle Teilnehmer Ratschläge und Zuwendung. Die Genesung dauerte in den beiden Paracetamol-Gruppen durchschnittlich 17 Tage, unter Placebo sogar einen Tag weniger, was jedoch statistisch keinen bedeutenden Unterschied darstellt. Paracetamol hatte keinen Effekt auf die kurzfristige Schmerzlinderung, Behinderungen sowie auf die Schlaf- und Lebensqualität insgesamt. Unerwünschte Wirkungen traten ebenfalls nicht häufiger auf als bei Placebo.
"Die Ergebnisse legen nah, dass wir die allgemeine Empfehlung für Paracetamol als Erstlinien-Therapie bei Schmerzen im unteren Rücken überdenken müssen", kommentiert Hauptautor Dr. Christopher Williams von der Universität Sydney. "Angesichts des kurzen Zeitraums, in dem sich die Studienteilnehmer erholten im Vergleich zu anderen Personengruppen, wäre es interessant zu untersuchen, ob Ratschläge und Zuwendung, wie wir sie in unserer Studie angeboten haben, bei akuten Schmerzen im unteren Rücken effektiver sind als pharmakologische Strategien."
DB/PZ