Was ist das? - Definition
Schlafstörung, welche besonders im Kindes- und Jugendalter auftritt.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Nachtangst
- Nachtschreck
- Inkubus
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die genaue Ursache dieser Schlafstörung ist nicht bekannt. Bei manchen Kindern treten sie gehäuft in kritischen oder belastenden Situationen auf. In manchen Familien ist eine Häufung dieser Störung feststellbar, so dass auch genetische Veränderungen diskutiert werden. Manche sehen im Pavor nocturnus eine Reifestörung im Gehirn beim Regulieren der Schlafphasen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Der Pavor nocturnus tritt bei 3 Prozent der Kinder unter 15 Jahren auf. Jungen sind häufiger betroffen. Doch auch bei Erwachsenen kann man diese Form der Schlafstörung beobachten.
Meist erwachen die Kinder im ersten Drittel der Nacht aus dem Tiefschlaf. Sie schrecken mit einem Schrei aus dem Schlaf hoch, haben große Angst, Schreien und sind sehr erregt, was sich in Schwitzen, Herzrasen und schneller Atmung äußert. Der Anfall dauert bis zu 15 Minuten, die Kinder erkennen ihre Eltern nicht und lassen sich nicht wecken. Ist der Anfall vorüber, schlafen sie friedlich ein. Am nächsten Morgen können sie sich an den Vorfall nicht erinnern.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Schlafstörung ist harmlos und verschwindet oft von selbst wieder. Sind Konflikte die Ursache, sollten diese geklärt und gelöst werden.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Auch aus Albträumen schreckt man auf und hat Angst. Doch diese träumt man eher gegen Ende der Nacht und man kann sich nach dem Aufwachen an deren Inhalt erinnern.
Manche Kinder wachen nachts immer wieder auf, haben dann Angst und kommen ins Schlafzimmer der Eltern. Auch diese Durchschlafstörung ist an sich harmlos und "verwächst" sich meist.
Beim Schlafwandeln kommt es währen des Tiefschlafes zu geordneten Handlungen, an welche sich das Kind nach dem Aufwachen nicht erinnern kann. Meist stehen sie aus dem Bett auf, laufen umher oder gehen gar auf die Straße.
Bei manchen Epilepsieformen können sich Anfälle ähnlich wie ein Pavor nocturnus äußern.
Verhaltenstipps
- Wie auch Erwachsene verarbeiten Kinder belastende Situationen oft im Schlaf. Deshalb sind Gespräche zur Bereinigung der Konflikte extrem wichtig.
Bearbeitungsstand: 23.07.2012
Quellenangaben:
Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.