24.01.2014
Im Umgang mit Computern und dem Internet sind Kinder und Jugendliche ihren Eltern oft weit voraus. Wie man die neuen Medien bedient, lernen sie meist in der Schule oder von Freunden. Und geben dieses Wissen an ihre Eltern weiter. Eine Studie hat jetzt herausgefunden: 30 bis 40 Prozent der Eltern bekommen die neuen Medien von ihren Kindern erklärt.
In ihrer Studie fand die Kommunikationswissenschaftlerin Teresa Correa von der chilenischen Universität Diego Portales in Santiago heraus, dass dies offenbar für alle neuen digitalen Technologien gilt, sei es die Nutzung von PC, Tablet- Computern oder Smartphones oder das Kommunizieren über soziale Netzwerke wie Facebook. Viele Eltern lernen die Funktionsweise der neuen Technologien zudem auch durch eigenes Herumexperimentieren, so Correa.
Dass Kinder in die Rolle des Erklärenden schlüpften, war vor allen Dingen bei Müttern und Familien mit geringem Einkommen verbreitet. "Diese Gruppen hinken bei neuen Technologien häufig hinterher", sagt die Forscherin. Ihr zufolge liegt das zum Teil daran, dass neueste Geräte für Mütter und Familien mit geringem Einkommen einfach nicht erschwinglich sind. Oft fehlten aber auch die Kenntnisse und eine positive Einstellung den neuen Medien gegenüber, so die Forscherin.
In finanziell schlechter gestellten Familien sei die Situation ähnlich der von armen Einwandererfamilien. Hier treten Kinder als Vermittler zwischen ihrer Familie und der neuen Umgebung auf, erläutert Correa. Neue digitale Technologien seien für die finanziell schlechter gestellten Familien im Prinzip auch wie eine neue Umgebung. Die Kinder lernen den Umgang damit von Freunden oder in der Schule und tragen ihre Kenntnisse nach Hause zu den Eltern.
HH