Dr. Karen Zoufal
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18.06.2021
Ein polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) geht mit einer hormonellen Störung einher. Was viele nicht wissen: Das betrifft nicht nur die Geschlechtshormone, sondern auch den Stoffwechsel. Deshalb tragen betroffene Frauen auch ein wesentlich höheres Risiko, an Typ-2-Diabetes oder einer Fettleber zu erkranken.
Viele Frauen mit einem PCOS leiden an hartnäckigem Übergewicht. Forscher führen das auf eine Insulinresistenz zurück, bei der die Körperzellen unempfindlich gegen Insulin werden. Sie führt dazu, dass mehr Insulin ausgeschüttet wird, was einen Überschuss an männlichen Hormonen und ein steigendes Körpergewicht zur Folge hat – ein Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist und auf lange Sicht Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder eine Fettleber zur Folge haben kann.
Mediziner weisen deshalb darauf hin, dass bei der Behandlung eines PCOS auch der Stoffwechsel in den Blick genommen werden sollte, damit langfristige Komplikationen vermieden werden. „Jeder Behandelnde und jede Patientin sollte über das hohe Diabetes-Risiko Bescheid wissen – nur so können wir die möglichen Folgen eines PCOS beherrschen“, sagte der Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie Prof. Dr. Matthias M. Weber.
Etwa 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter haben ein PCOS. Es lässt sich durch eine Ultraschalluntersuchung nachweisen, in der sich viele kleine Zysten an den Eierstöcken zeigen. Ein PCOS geht mit Zyklusstörungen und zuweilen auch Unfruchtbarkeit einher. Durch den Überschuss von männlichen Geschlechtshormonen kann es außerdem zu einer vermehrten Körperbehaarung, dünnerem Kopfhaar und Akne kommen.