14.04.2016
Der Ruf der Butter ist im Keller, zumindest wenn es um die Herzgesundheit geht. US-Forscher gingen nun der These nach, ob es dem Herz tatsächlich helfen kann, wenn Butter und ähnliche Fette durch pflanzliche Öle ersetzt werden. Ihr Ergebnis war ernüchternd.
Butter gegen pflanzliche Öle auszutauschen, die reich an Linolsäure sind, scheint das Risiko für Herzkrankheiten nicht zu senken. Zu diesem Ergebnis kam das Team unter der Leitung von Forschern der University of North Carolina in den USA. Aus ihrer Analyse älterer und bislang unveröffentlichter Daten einer großen Studie aus Minnesota sowie einer Analyse ähnlicher Studien ging hervor, dass sich mit Pflanzenölen, die reich an Linolsäure sind, zwar in der Tat der Cholesterinspiegel senken lässt. Auf das Risiko für Herzkrankheiten hatte das jedoch keinen Einfluss, wie die Forscher im Fachblatt British Medical Journal berichten. Studienteilnehmer mit einem geringeren Cholesterinspiegel hatten sogar ein höheres statt geringeres Risiko für einen früheren Tod.
Die Forscher vermuten, dass die unvollständige Veröffentlichung wichtiger Daten dazu geführt hat, dass der Nutzen von Linolsäure-reichen Pflanzenöle wie Distelöl, Sojaöl oder Sonnenblumenöl überschätzt wurde und die Risiken unterschätzt. Allerdings könne man aus den Ergebnissen auch nicht schließen, dass der Tausch von Butter durch Pflanzenöle schlecht für die Herzgesundheit sei. Warum Öle mit Linolsäure Cholesterin senken, das Risiko für Herzinfarkt aber bestenfalls nicht verändern, sei Gegenstand der laufenden Forschung. Einige Studien ließen vermuten, dass diese Öle unter bestimmten Umständen entzündliche Reaktionen hervorrufen könnten, was als Risikofaktor für Herzkrankheiten gelte. Andere Studien deuten darauf hin, dass sie nach einer Reaktion mit Sauerstoff Arterienverkalkungen fördern könnten, so die Forscher.
HH