Apothekerin Katrin Schmitt
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15.08.2021
Das Öl der Pfefferminze erlöst von Kopfschmerzen, indem es lang anhaltend kühlt. Dazu massiert man einige Tropfen des Öls auf die Schläfen. Außerdem ist das Öl in der Lage, Magenkrämpfe zu lösen. Leider kann es als Nebenwirkung auch den Magen reizen.
Eibisch enthält Schleimstoffe, die sich schützend über kratzende Schleimhäute legen. Das erleichtert schmerzfreies Schlucken. Durch ihre antientzündliche und antibakterielle Wirkung unterstützen auch Tees aus Kamille und Salbei die Schmerztherapie bei Halsentzündungen. Beide Arzneipflanzen wirken auch gegen Magenkrämpfe. Aufgepasst: Salbei enthält das nerventoxische Thujon. Schwangere dürfen ihn deshalb nicht einnehmen. Allgemein empfehlen Experten, Salbei nicht länger als sechs Wochen am Stück anzuwenden. Nelkenöl schafft Erleichterung bei entzündetem Zahnfleisch und sogenannten Aphthen.
Bei verspannten Muskeln wirkt Wärme Wunder. Capsaicin aus dem Cayennepfeff er regt die Durchblutung an. Der behandelte Hautbereich wird warm, die Muskeln entspannen sich und das Blut transportiert schmerzfördernde Stoff wechselprodukte ab. Auf ähnliche Weise löst auch das Öl von Rosmarin Spannungen. In Cremes lindern Arnika- und Beinwellextrakte Schmerzen bei Verstauchungen und Prellungen. Ein Extrakt der Teufelskralle lohnt einen Versuch bei Gelenkschmerzen – wenn auch bislang ohne wissenschaftlichen Nachweis.
Salicin aus der Weidenrinde baut der Körper zu Salicylsäure um. Diese wirkt antientzündlich und schmerzlindernd. Leider ist die pflanzliche Alternative hier nicht unbedingt besser: Wie das synthetische Schmerzmittel Acetylsalicylsäure reizt Salicylsäure die Magenschleimhaut. Generell warnen Experten davor, pflanzliche Schmerzmittel ohne sie zu hinterfragen als die "sanfte Alternative" einzusetzen, da sie durchaus auch Neben- und Wechselwirkungen haben können. Lassen Sie sich hierzu am besten in der Apotheke vor Ort beraten.