27.08.2019
Forscher der Baylor University in Texas haben festgestellt, dass Personen, die Menschen mit Demenz pflegen, wöchentlich bis zu 3,5 Stunden Schlaf einbüßen, weil sie häufig Schwierigkeiten haben, ein- und durchzuschlafen. Ein Nachteil, der sich aufsummiert und nicht nur den pflegenden Personen, sondern möglicherweise auch den Demenzkranken schadet.
Die Pflege einer Person mit Demenz ist vergleichbar mit einer Teilzeitbeschäftigung, für die Familienmitglieder nach Schätzungen der Alzheimer-Vereinigung durchschnittlich 21,9 Stunden pro Woche aufwenden. Die Auswertung von 35 Studien mit insgesamt 3.268 Pflegenden ergab, dass diese jede Woche zwischen 2,4 und 3,5 Stunden weniger schlafen als Personen, die sich nicht um demenzkranke Angehörige kümmern. „Der Verlust von 3,5 Stunden Schlaf pro Woche scheint nicht viel zu sein, aber dies häuft sich bei den Betreuungspersonen im Laufe der Jahre oft an“, sagte Chenlu Gao, Doktorand für Psychologie und Neurowissenschaften am Baylor College of Arts & Sciences in Texas.
Chronischer Stress geht häufig mit kurzem Schlaf und schlechter Schlafqualität einher. Das nächtliche Erwachen eines Patienten mit Demenz kann laut Forschern auch zu Schlafstörungen bei Pflegepersonen führen, was möglicherweise dazu führt, dass diese die Verabreichung von Medikamenten vergessen oder emotionaler als gewöhnlich reagieren. Die Forscher geben folgende Tipps, um den Schlaf zu verbessern: mehr morgendliches Sonnenlicht, regelmäßige Schlafenszeiten in entspannender Umgebung und moderate körperliche Betätigung am Tag.
Weltweit leiden rund 50 Millionen Erwachsene an Demenz, laut World Alzheimer Report wird diese Zahl bis 2050 voraussichtlich auf 131 Millionen ansteigen.
ZOU