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12.01.2021
Viele Menschen leiden durch das ständige Tragen von Masken unter Pickeln, Mitessern oder trockenen Stellen im Mund-Nasen-Bereich. Auch in der Praxis von Dr. German Hubatsch, Dermatologe aus Neu-Isenburg, häufen sich die Fälle von Hautproblemen. Der Experte erklärt, dass daran vor allem drei Faktoren schuld sind: „Durch die Atmung bildet sich zum einen eine feucht-warme Kammer, die für Keime ideal zum Vermehren ist. Zum anderen können durch mechanische Reibung Mikroverletzungen entstehen. Der dritte Auslöser besteht in der falschen Handhabung der Masken. Diese werden ja nun nicht nach jedem Mal Tragen gewechselt. Sie werden von links nach rechts geschoben, auf ihnen befinden sich Make-up-Reste, es entstehen immer neue Biofilme. Und wer ständig mit der Hand im Gesicht rumfummelt, erzeugt Schmierinfektionen«, berichtet der Dermatologe.
Zink wirkt gegen Entzündungen
Um akute Rötungen und Entzündungen zu behandeln, empfiehlt der Dermatologe Ichthyol- oder Zinkoxid-haltige Zubereitungen. „Zink wirkt antimikrobiell, Ichthyol ist ein synthetischer Gerbstoff, beides wirkt austrocknend. Damit lege ich quasi die Haut trocken und verhindere den Kontakt der Feuchtigkeit mit der Haut.“ Das wirkt dem übermäßigen Wachstum von Keimen auf der gestörten Hautoberfläche entgegen und reguliert Entzündungen herunter. Ansonsten schwört Hubatsch auf Rezepturen aus der Apotheke. Wer zu trockener Haut neigt, verwendet zuvor am besten ein Serum, das die Haut durchfeuchtet, und trägt dann eine Minute später die Zink-Zubereitung auf, rät Hubatsch. Bessern sich die Hautprobleme auf diese Weise nicht, empfiehlt der Experte den Gang zum Hautarzt.
Gesicht zweimal täglich reinigen
Durch die richtige Pflege lassen sich Hautprobleme durch Masken auch vorbeugen. Am besten sei es, die Haut im Gesicht zweimal täglich zu reinigen. Hierfür eignen sich seifenfreie Waschlotionen mit einem pH-Wert von 5,5, fettfreie Reinigungsgele, schwach saure Emulsionen oder Schäume mit geringem Lipidanteil. Zugesetzte Rückfetter, Feuchthaltesubstanzen oder hautberuhigende Stoffe pflegen die Haut bereits bei der Reinigung und halten den Angriff auf die Hautbarriere so klein wie möglich. Die Haut wird so für die anschließende Pflege aufnahmefähiger.
Anschließend gilt es, der Haut mit der richtigen Creme Fett und Feuchtigkeit zurückzugeben. Wichtig ist ein hoher Anteil an Natural Moisturizing Factor (NMF) wie Harnstoff, Glycerol, Milchsäure, Hyaluronsäure, Glykol oder Kollagen. Sie erhöhen das Wasserbindungsvermögen der obersten Hornschicht und machen somit die Haut glatt und geschmeidig. Wer sehr trockene Haut hat und eine reichhaltigere Pflege braucht, setzt auf Lipide, etwa aus Jojoba-, Weizenkeim-, Nachtkerzen-, Traubenkernöl, Phospholipide oder Ceramide. Enthaltene Fruchtsäurekomplexe oder Pflanzenextrakte mindern die Entzündlichkeiten in der Haut.