16.05.2014
Der Wahlerfolg von Frauen in der Politik ließ sich einer US-amerikanischen Studie zufolge anhand ihrer Gesichtszüge vorherbestimmen. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Social Psychological and Personality Science. Dies bedeute nicht, dass nur ein Supermodel ins Weiße Haus einziehen könnte, so die Forscher. Doch lege ihre Studie nahe, dass der Erfolg einer Frau von einer feinen Balance zwischen Weiblichkeit und politischer Kompetenz abhängen könnte.
Die Psychologen hatten den 300 Teilnehmern ihrer Studie Bilder mit Gesichtern von Politikerinnen gezeigt, die diese als männlich oder weiblich einstufen sollten. Außerdem sollten sie angeben, ob sie der Politikerin bei einer Wahl ihre Stimme geben würden, ohne jedoch weitere Informationen zum Hintergrund der Person, ihrer Kompetenz oder anderen Bereichen zu haben. Das Ergebnis: Je eher die Teilnehmer ein Frauengesicht als männlich empfanden, desto geringer war die Wahrscheinlichkeit, dass diese Frau ihre Wahl gewinnen würde.
Besonders deutlich war dieser Zusammenhang in konservativen Regionen. Die Erklärung könnte darin liegen, dass Gesichter von Frauen, die männliche Züge haben, aber auch von Männern mit femininen Zügen anfänglich zu Unsicherheiten führen, wenn es darum geht, sie als männlich oder weiblich zu kategorisieren, so die Forscher. Frühere Ergebnisse hätten gezeigt, dass konservativere Menschen Unsicherheiten gegenüber weniger tolerant seien. Dass da was dran sein muss, zeigen unter anderem die heftigen Reaktionen auf den österreichischen Sieg beim Eurovision Song Contest 2014. Gewinnerin Conchita Wurst trägt Vollbart zur weiblich glamourösen Erscheinung.
HH