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27.04.2021
Seit niedergelassene Ärzte auch gegen Covid-19 impfen dürfen, gewinnt die Impfkampagne deutlich an Fahrt. Rund 65.000 Ärzte sind nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) inzwischen dabei, die 3,2 Mio. Impfungen durchgeführt haben. Bislang handelt es sich ausschließlich um Mediziner mit einer Kassenzulassung und in der Regel um Hausarztpraxen. Hintergrund sind die immer noch knappen Impfstoffe, auch wenn die Mengen stetig steigen. So werden in dieser Woche erstmals rund 2 Millionen Impfdosen in die Praxen gelangen, in der ersten Maiwoche sollen es bereits 3 Millionen Dosen sein.
Vor diesem Hintergrund plant das BMG bereits die routinemäßige Einbindung der Betriebsärzte „spätestens im Juni“, schreibt das Ministerium in einem Bericht zum Stand der Impfkampagne. „Die Betriebsärzte sollen die Impfdosen dann, wie etwa Grippe-Impfstoffe auch, regulär über die Apotheken beziehen können.“ Entsprechende Gespräche mit den Verbänden von Arbeitgebern und Betriebsärzten stehen laut BMG kurz vor dem Abschluss. Rechtlich soll eine Novelle der Impfverordnung die Sache verankern.
Privatpraxen fehlt die technische Anbindung
Unklar ist noch, wann auch die Privatärzte Covid-19-Impfungen übernehmen. Dem BMG zufolge hat das vor allem technische Gründe. So müsse es zunächst eine Art Register geben, über das sich Privatarztpraxen authentifizieren. „Denn bei weitem nicht jeder Inhaber eines Arztausweises ist tatsächlich Betreiber einer Praxis.“ Darüber hinaus ist offenbar auch die Dokumentation ein Problem. Für das Impfquoten-Monitoring müssten die Impfungen zeitnah in die Statistik des Bundes einfließen können, betont das Ministerium. Die Hausärzte melden bestimmte Impfdaten derzeit täglich über ein Portal an die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die alle Daten an das Robert Koch-Institut weitergibt. Privatpraxen sind jedoch nicht Teil dieser Infrastruktur. Das BMG sucht nun zusammen mit den Verbänden der Privatärzte und der Bundesärztekammer nach einer Lösung des Problems.