01.11.2011
Viele kennen das: Nach einer Antibiotika-Behandlung stellt sich lästiger Durchfall ein. Amerikanische Forscher sind überzeugt, dass man schon im Vorfeld mit Probiotika dagegen angehen kann. Sie werteten 22 Studien mit über 3000 Patienten zu diesem Thema aus. Dabei zeigte sich, dass eine vorbeugende Anwendung von Probiotika das Risiko für Durchfallerkrankungen um etwa 60 Prozent vermindert.
Dieser Zusammenhang gilt laut den Forschern für alle eingesetzten Antibiotika. Es kam dabei auch nicht darauf an, welches Probiotikum eingenommen wurde. Erwachsene und Kinder profitierten gleichermaßen. Selbst bei der Behandlung zur Bekämpfung des Magenkeims Helicobacter pylori, bei dem zwei Antibiotika und ein Säureblocker gleichzeitig zum Einsatz kommen, erwies sich die Probiotika-Prophylaxe häufig als erfolgreich.
Dr. Steven Shamah, einer der Studienautoren, empfahl bei der Präsentation der Ergebnisse, besonders bei Patienten mit einem hohen Risiko für bestimmte Keime nach Antibiotika-Gabe eine probiotische Behandlung in Betracht zu ziehen. "Das sind vor allem alte Menschen, Patienten, die kürzlich in einer Klinik waren, eine schlechte Immunabwehr oder einem Mangel an bestimmten körpereigenen Eiweißen haben", präzisierte der Arzt. Eine Immunschwäche und der von ihm genannte Eiweißmangel können Folgen vorangegangener Erkrankungen, aber auch von einseitiger oder unzureichender Ernährung sein.
Probiotika sind Bakterien oder Hefen, die dafür sorgen, das natürliche Gleichgewicht der Darmflora aufrecht zu erhalten. Sie sind Bestandteil vieler Milchprodukte wie Joghurt oder Nahrungsergänzungsmittel. In der Apotheke gibt es darüber hinaus Medikamente, die Probiotika enthalten.
MP/RF