17.01.2020
Die Untersuchung in der Fachzeitschrift „Frontiers in Medicine“ hat gezeigt, dass bei einer Internetsuche nach Probiotika viele Webseiten aus kommerziellen Quellen angezeigt werden, die häufig unvollständige Informationen liefern und nicht auf potenzielle Nebenwirkungen hinweisen. Professor Pietro Ghezzi von der Brighton and Sussex Medical School in Großbritannien sagte: „Wir fanden auch viele Webseiten, die auf die Vorteile von Probiotika bei Krankheiten hinweisen, für die es außer bei Mäusen aber nur wenige wissenschaftliche Belege auf hohem Niveau gibt.“
Kommerzielle Webseiten oder Gesundheitsportale?
Da sich die meisten Menschen bei einer Google-Suche nur die ersten Treffer ansehen, ist die Reihenfolge der angezeigten Websites sehr wichtig. Ghezzi erklärt, dass Google für das Ranking gesundheitsbezogener Websites sehr strenge Kriterien entwickelt hat: „Google priorisiert Webseiten, die umfassendere und wissenschaftlich fundiertere Informationen über Probiotika enthalten, insbesondere Gesundheitsportale, und diese werden höher eingestuft als kommerzielle Websites.“ Dennoch sei die Menge der kommerziell ausgerichteten Informationen problematisch für Verbraucher, die nach ehrlichen Antworten suchen, und man solle immer hinterfragen, woher die Informationen stammen.
Unrealistische Erwartungen durch falsche Informationen?
Probiotika sind lebende Organismen, die die Gesundheit fördern könnten. Ghezzi und seine Kollegen hatten die Befürchtung, dass durch das Internet unrealistische Erwartungen zu den positiven Auswirkungen von Probiotika geschürt werden. Deshalb haben sie die ersten 150 Webseiten, die bei einer Google-Suche nach „Probiotika“ als Treffer angezeigt wurden, auf ihre Qualität und den angeblichen Nutzen bei Krankheiten hin untersucht. Anschließend überprüften sie, inwieweit es wissenschaftliche Beweise für den angeblichen gesundheitlichen Nutzen gab.
ZOU