06.08.2019
Dänische Forscher haben in einer großen Untersuchung festgestellt, dass Menschen mit Schuppenflechte nicht nur ein höheres Risiko für Depressionen haben, sondern auch fast doppelt so häufig an anderen psychiatrischen Erkrankungen leiden. Sie vermuten, dass Entzündungsprozesse, die mit der Schuppenflechte einhergehen, dazu beitragen.
Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist eine Hautkrankheit, die viele Betroffene belastet. Man nimmt an, dass dies dazu beiträgt, dass die Patienten überdurchschnittlich häufig auch unter Depressionen leiden. Wissenschaftler der Universität in Aarhus stellten sich nun die Frage, ob auch andere psychiatrische Erkrankungen vermehrt bei diesen Patienten vorkommen. Beim Vergleich mit gesunden Menschen stellten sie fest, dass nach fünf Jahren 2,6 und nach zehn Jahren 4,9 Prozent der Menschen mit Schuppenflechte an einer psychiatrischen Erkrankung litten. Damit war ihr Risiko 75 Prozent höher als das der Allgemeinbevölkerung.
Besonders hoch war die Wahrscheinlichkeit für eine bipolare Erkrankung, eine Persönlichkeits- oder Angststörung, gefolgt von vaskulärer Demenz, Depressionen und Schizophrenie. Das Risiko sank, wenn die Patienten über einen höheren Bildungsabschluss verfügten.
Den Autoren zufolge wurde ein Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und bipolarer Störung zuvor nicht beschrieben. Sie äußerten den Verdacht, dass die chronischen Entzündungsprozesse, die bei einer Schuppenflechte auftreten, auch zum Fortschreiten von bipolaren Störungen und Schizophrenie beitragen könnten. Sie halten es für wichtig, dass Patienten und behandelnde Ärzte sich nicht nur auf dermatologische Symptome, sondern auch auf die seelische Gesundheit konzentrieren.
ZOU