31.07.2019
Bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte wird oft eine entzündungshemmende Therapie mit sogenannten Biologika durchgeführt. Mit einer neuen Methode konnten Forscher nachweisen, dass diese Behandlung auch Entzündungen an den Herzkranzgefäßen reduziert. Für Menschen mit anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen könnten biologische Therapien ebenfalls nützlich sein.
Die Wissenschaftler verwendeten für die Untersuchung einen neuen Biomarker namens FAI (von englisch fat attenuation index), der per Computertomographie gemessen wird: Bei einer Entzündung der Herzkrankgefäße lagert das Fettgewebe in der unmittelbaren Umgebung weniger Fett ein, was im CT sichtbar ist. Bei 134 Patienten wurde der FAI zweimal im Abstand eines Jahres gemessen. Bei denjenigen, die eine biologische Therapie wegen Psoriasis erhalten hatten, war die Entzündung der Herzkranzgefäße zurückgegangen, in der Kontrollgruppe gab es dagegen keine Veränderung. Selbst bei Patienten mit Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen verringerte sich die Entzündung.
„Die Entzündung der Herzkranzgefäße liefert wichtige Hinweise auf das Risiko, eine Herzkrankheit zu entwickeln“, sagte der Kardiologe Dr. Nehal N. Mehta. „Unsere Ergebnisse ergänzen die wachsende Zahl von Forschungsberichten, die dafür sprechen, dass die Behandlung entzündlicher Grunderkrankungen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern kann.“ So könnten auch Menschen mit anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes und rheumatoider Arthritis von solch einer Behandlung im doppelten Sinne profitieren.
Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist eine häufige Hautkrankheit, die mit einer generellen Entzündung einhergeht, welche das Risiko für Gefäßerkrankungen und Diabetes erhöht.
ZOU