19.02.2018
Frauen, die regelmäßig zu Hause putzen oder als Reinigungskraft arbeiten, haben eine schlechtere Lungenfunktion als Frauen, die nie selbst saubermachen. Bei putzenden Männern scheint sich die Atemfunktion dagegen nicht zu verschlechtern, wie eine Studie der Universität Bergen in Norwegen zeigt.
Schuld daran sind offenbar chemische Reinigungsmittel, die die Atemwege reizen. Verglichen mit Frauen, die nie putzten, büßte die Lunge pro Jahr bei Frauen, die zu Hause saubermachten, mehr Leistung ein. Bei Frauen, die als professionelle Reinigungskräfte arbeiteten, zeigte sich sogar ein noch höher Leistungseinbruch der Lunge. Dies sei vergleichbar mit einer Person, die etwa zehn bis zwanzig Jahre lang eine Packung Zigaretten am Tag geraucht habe, berichten die Wissenschaftler online im Fachmagazin American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine. 12,3 Prozent der Frauen, die zu Hause putzten, litten zudem unter Asthma, bei Reinigungskräften waren es 13,7 Prozent. Unter den Frauen, die nie sauber machten, waren nur 9,6 Prozent Asthmatikerinnen. Bei Männern sei hingegen kein Unterschied zwischen Hobbyputzern, professionellen Reinigungskräften und Putzmuffeln feststellbar gewesen.
Grundlage der Studie sind Daten von über 6.000 Personen, die im Schnitt 34 Jahre alt waren und denen über mehr als 20 Jahre gefolgt wurde. Die Forscher geben jedoch zu bedenken, dass die Vergleichsgruppe der Putzmuffel bei Frauen relativ klein gewesen sei: So berichteten nur knapp 6 Prozent der Frauen, nie zu putzen, während 85 Prozent regelmäßig zu Hause zum Putzlappen griffen und etwa 9 Prozent einem Reinigungsjob nachgingen. Trotzdem sind sich die Wissenschaftler sicher, dass chemische Reinigungsmittel die Atemwege reizen und der Lunge auf lange Sicht schaden können.
NK