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03.12.2021
Radfahren ist gesund und könnte sogar das Leben verlängern: Laut einer neuen Studie ließen sich jedes Jahr bis zu 205.424 vorzeitige Todesfälle verhindern, wenn der Verkehr in den Städten von 17 Ländern vom Auto aufs Fahrrad verlegt würde. Allein in den USA könnten so jährlich mehr als 15.000 Todesfälle vermieden werden.
Würde die städtische Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren in 17 Ländern bis 2050 komplett vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, könnten jährlich 205.424 vorzeitige Todesfälle verhindert werden. Eine konservativere Schätzung, bei der nur acht Prozent das Fahrrad anstatt des Autos nutzen würde, kommt auf immerhin noch 18.589 vermiedene Todesfälle, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Environmental Health Perspectives“.
„Diese Studie sollte als Aufruf für Strategien gelten, die nachhaltige Mobilität und eine gesunde Stadtgestaltung unterstützen“, sagte Studienleiter Dr. David Rojas-Rueda von der Colorado State University, der das Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Barcelona Institute for Global Health durchgeführt hatte.
Um mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad zu bringen, schlagen die Forscher vor:
- Eine bessere Fahrradinfrastruktur auf bestehende Straßen, die Wege auf Ausfallstraßen, Überlandstraßen und in kleinen Wohnstraßen vernetzt,
- Bike-Sharing-Systeme,
- Eine Reform der Gesetze, um Radfahrer im Verkehr besser zu schützen,
- Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel, damit sie mit Radtouren kombiniert werden können,
- Den Wegfall von Maßnahmen, die eine Nutzung motorisierter Fahrzeuge unterstützen, beispielsweise kostenlose Parkplätze und Kraftstoffsubventionen, und
- Gebühren für die Nutzung von Autos und anderen motorisierten Fahrzeuge in Städten.
Quelle: DOI 10.1289/EHP9073