23.08.2019
Raucher, die 20 „Packungsjahre“ geraucht haben, was z. B. 20 Jahre lang einer Schachtel täglich oder zehn Jahre lang zwei Schachteln pro Tag entspricht, haben fünf Jahre nach der Entwöhnung ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als aktive Raucher. Wie die Studie, die im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht wurde, belegt, sank ihr Risiko innerhalb von fünf Jahren um 39 Prozent. Trotzdem blieb es auch 10 bis 15 Jahre nach der Raucherentwöhnung höher als bei Menschen, die nie geraucht haben. Das steht im Gegensatz zu der bisherigen Annahme, dass das Risiko ehemaliger Raucher fünf Jahre nach der Entwöhnung dem von „Niemalsrauchern“ ähnelt. Der Studie zufolge sind in den USA 20 Prozent der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf das Rauchen von Zigaretten zurückzuführen.
Dr. med. Hilary Tindle, die die Studie leitete, fordert alle Raucher nachdrücklich auf, auf diese Studienergebnisse zu reagieren, indem sie sich das Rauchen abgewöhnen. „Das Herz-Kreislauf-System beginnt nach der Entwöhnung, relativ schnell zu heilen, auch bei Menschen, die über Jahrzehnte stark geraucht haben. Eine vollständige Genesung könnte aber viele Jahre dauern, daher ist jetzt ein guter Zeitpunkt, mit dem Rauchen aufzuhören und weitere Schritte in Richtung Herzgesundheit zu unternehmen“, so Tindle.
Die Forscher verwendeten Daten aus der Framingham Heart Study, einer Langzeitstudie, die 1948 begann und bis heute auch mit den Kindern und Enkeln der Studienteilnehmer fortgeführt wird. Die Studie umfasste Daten von 8.770 Teilnehmern aus den Jahren 1954 bis 2014. 3.805 von ihnen waren von Beginn an dabei, und 4.965 waren Nachkommen. Unter den Teilnehmern befanden sich 2.371 starke Raucher. In der gesamten Gruppe traten 2.435 Herz-Kreislauf-Ereignisse, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz oder kardiovaskulärer Tod, auf, davon 1.095 bei starken Rauchern.
ZOU