30.08.2013
Es ist leider so: Die meisten Raucher, die mit dem Rauchen aufhören, nehmen erst einmal zu. Und das liegt nicht daran, dass die frischgebackenen Ex-Raucher als Ersatz für den Glimmstängel mehr essen. Vielmehr scheint eine veränderte Bakterienzusammensetzung im Darm für die Extrapfunde verantwortlich zu sein.
In einer Studie, die Forscher aus der Schweiz unterstützt von deutschen Kollegen durchgeführt hatten, zeigte sich, dass nach einem Rauchstopp bestimmte Bakterienstämme im Darm vermehrt auftreten, die auch bei stark Übergewichtigen dominieren. Die Wissenschaftler um den Gastroenterologen Gerhard Rogler hatten über neun Wochen hinweg die Bakterienzusammensetzung der Stuhlproben von zehn Studienteilnehmern analysiert, die kurz nach Studienbeginn mit dem Rauchen aufgehört hatten. Zum Vergleich untersuchten sie zudem die Stuhlproben von fünf Nichtrauchern und fünf Rauchern.
Während die Darmflora bei Nichtrauchern und Rauchern in etwa gleich blieb, veränderte sie sich bei jenen, die Zigaretten entsagten, deutlich: Waren zuvor mehr Vertreter der Stämme Proteobacteria und Bacteroides vertreten gewesen, übernahmen nach dem Rauchstopp Firmicutes und Actinobacteria eine führende Rolle, berichteten die Forscher in der Online-Zeitschrift PLOS ONE. Zusätzlich nahmen die neuen Ex-Raucher in dieser Zeit durchschnittlich 2,2 Kilogramm zu. Als Grund für die Gewichtszunahme vermuten die Forscher, dass das neue Bakterienteam im Darm bei der Energieverwertung effizientere Arbeit leistet als die Bakterienstämme, die vorher anwesend waren. Das würde erklären, warum frischgebackene Nichtraucher, selbst wenn sie sogar eine geringere Kalorienmenge zu sich nehmen als zu Raucherzeiten, trotzdem zunehmen.
HH