Frauengesundheit

Hilfe bei Regelschmerzen

04.03.2020

Krämpfe im Unterleib, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall: Menstruationsbeschwerden sind für viele Frauen eine Belastung. Besonders häufig treten sie bei Mädchen oder jungen Frauen auf. Bei manchen sind Schmerzen und Unwohlsein so stark, dass sie regelmäßig die Schule ausfallen lassen oder sich arbeitsunfähig melden müssen. Die Apothekerkammer Niedersachsen gibt Tipps, wie Frauen präventiv oder im Akutfall handeln können.

Viele Frauen leiden unter mehr oder weniger starken Regelbeschwerden.
Wärme wirkt krampflösend: Vielen Frauen hilft es, bei Regelschmerzen eine Wärmflasche auf den Unterbauch zu legen.
© iStock.com/eternalcreative

Mit Bewegung gegen den Schmerz

Um die Anfangszeit ihrer Periode erträglicher zu gestalten, empfiehlt die Apothekerkammer Niedersachen einen bewusst gesunden Lebensstil, also nicht rauchen, Alkohol nur mäßig konsumieren und auf ein normales Gewicht achten. Wer regelmäßig aktiv ist, etwa walkt oder Fahrrad fährt, tut sich und dem Körper mehrfach gut: Dank sportlicher Betätigung wird das Becken gründlich durchblutet, Verkrampfungen des Uterus lösen sich. Daneben helfen Joggen, Pilates und andere Aktivitäten dabei, Endorphine auszuschütten, was wiederum entspannt.

Wärme trägt zu Entspannung bei

Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training helfen nicht nur dabei, zu entkrampfen, sondern können dafür sorgen, dass man stressresistenter wird. Auch das kann sich wohltuend auf Regelbeschwerden auswirken. Viele Frauen sprechen zudem positiv auf Wärmeanwendungen an, denn diese fördern, ähnlich wie Bewegung, die Durchblutung. Welche Art der Wärme einer Frau am ehesten bekommt, ist ganz individuell: Von der Wärmflasche auf dem Unterbauch über den Gang in die Sauna bis zu einem warmen Sitzbad sind die Möglichkeiten vielfältig.

Schmerzstiller mit Bedacht einnehmen

Sind die Krämpfe während der Menstruation stark, können auch Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Mittel der Wahl bei Regelschmerzen sind Analgetika wie Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac. Sie hemmen die Prostaglandin-Synthese: Am Zyklusende werden vermehrt Schmerzbotenstoffe wie Prostaglandine gebildet, mit denen die Schleimhaut leichter abgetragen wird. Dies führt aber auch dazu, dass sich die Muskulatur der Gebärmutter stärker zusammenzieht und verkrampft. Zudem erreichen die Botenstoffe weitere Organe und Gewebe. Folglich tendieren Frauen zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und sensiblerem umfassenden Schmerzempfinden.

Wer jeden Monat unter erheblichen Beschwerden leidet, kann eine erste Dosis nehmen, bevor die Blutung einsetzt. Ansonsten empfiehlt sich die Einnahme direkt bei Beginn des Leidens. Die tägliche Maximaldosis der Arzneimittel darf nie überschritten werden. Genaue Auskunft gibt hier der Apotheker.

Wenn die Beschwerden sehr stark sind oder die Regel auffallend anders als gewohnt abläuft, sollten Frauen jedoch einen Gynäkologen zurate ziehen. Die Beschwerden können neben Entzündungen, Myomen, Zysten oder Endometriose auch dadurch verursacht werden, dass der Körper ein mechanisches Verhütungsmittel wie eine Spirale oder ein Diaphragma abstößt.

NK

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