07.12.2015
Der erste Eindruck zählt. Nur eine Zehntelsekunde braucht das Gehirn, um ein Urteil über jemanden zu fällen, den man zum ersten Mal sieht. Doch was macht diesen ersten Eindruck aus? Forscher haben bewiesen, welche große Rolle das Hautbild dabei spielt.
Die Forscher um Dr. Elena Tsankova und Prof. Dr. Arvid Kappas von der Jacobs University in Bremen untersuchten, wie kleine Makel der Haut – beispielsweise Muttermale, Hautrötungen oder Pickel – unsere Wirkung auf andere beeinflussen. Dabei zeigte sich: Das Hautbild ist sehr wichtig für den ersten Eindruck. Es bestimmt nicht nur darüber, ob wir gesund und attraktiv wirken, sondern auch glaubwürdig und kompetent. Den Ergebnissen zufolge, die im Fachjournal „Perception“ veröffentlicht wurden, wirkt glatte Haut besonders vertrauenswürdig. Doch wie kommt das? „Einerseits beeinflusst das Hautbild unsere Wahrnehmung direkt, indem glatte Haut gesünder wirkt als unreine Haut“, erklärt Tsankova. Andererseits existiere aber auch eine indirekte Wirkung: Glatte Haut suggeriere Reife und Sachverstand, da im Umkehrschluss unreine Haut häufig mit Unreife (zum Beispiel durch Akne in der Pubertät) verknüpft würde.
Mit diesem Wissen könnten wir uns selbst genauer auf die Finger schauen, meint die Psychologin. „Wenn uns bewusst ist, wie wichtig das Hautbild für die Bewertung einer Person ist, können wir unser eigenes Urteil über Fremde kritisch hinterfragen.“ Für ihre Untersuchung nutzten die Forscher Fotos von Gesichtern, die sie teilweise am Computer veränderten. Die 130 Studienteilnehmer bekamen die Gesichter dann entweder in ihrer natürlichen Erscheinung oder in makelloser Version zu sehen. Anschließend bewerteten sie die Glaubwürdigkeit, Kompetenz, Attraktivität und Gesundheit der abgebildeten Personen.
NK