30.01.2017
Noch nie gab es so viele Ausfalltage im Job wegen psychischer Erkrankungen wie im Jahr 2016. Das geht aus der aktuellen Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit hervor. So haben sich die Fehltage aufgrund von Seelenleiden in den letzten 20 Jahren verdreifacht – vergangenes Jahr kamen 100 Versicherte zusammen auf 246 Fehltage. Bei Frauen waren psychische Erkrankungen erstmalig die Hauptursache für Arbeitsausfälle.
Psychische Erkrankungen verursachten insgesamt 17 Prozent der Fehltage im Jahr 2016, das ist ein Plus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt meldeten sich zwar weniger Menschen wegen Seelenleiden krank, die einzelnen Krankheitsfälle dauerten aber länger an: Im Durchschnitt waren es 38 Tage (2015: 35 Tage). Den Hauptteil der Fehltage aufgrund von Seelenleiden machten Depressionen aus. Auch schwere Belastungen und Anpassungsstörungen verursachten mehr Ausfälle als zuvor, während Burn-out als Ursache stagnierte.
Drei Krankheitsbilder waren für mehr als die Hälfte aller Fehltage im Jahr 2016 verantwortlich:
- Muskel-Skelett-Erkrankungen (22 Prozent aller Fehltage)
- Psychische Erkrankungen (17 Prozent aller Fehltage)
- Atemwegserkrankungen (15 Prozent aller Fehltage)
Insgesamt meldeten sich Arbeitnehmer im Jahr 2016 seltener krank als 2015: Der Gesamtkrankenstand sank von 4,1 auf 3,9 Prozent. Mit 45 Prozent lag der Anteil an Beschäftigten mit mindestens einer Krankmeldung so niedrig wie zuletzt vor zehn Jahren. Im Osten kam es zu 28 Prozent mehr Ausfalltagen als im Westen (1784 zu 1390 Fehltage pro 100 Versicherte). Das IGES Institut in Berlin wertete für die Studie Daten von 2,6 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus.
DAK/AW