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13.01.2025
Typische Anzeichen einer Depression sind Antriebsschwäche, Schlafprobleme, Interessenverlust und anhaltende Traurigkeit. Diese Symptome treten mitunter schon in geringerem Maße auf, bevor Ärzte eine Depression diagnostizieren und eine Therapie startet. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass eine Kurzzeittherapie schon in diesem Stadium sehr sinnvoll wäre: Startet die Behandlung von bei ersten depressiven Anzeichen, verringert sich das Risiko für eine Depression in den ersten sechs Monaten um 42 Prozent. Nach 12 Monaten waren es noch 33 Prozent.
Die Therapie war in der Regel auf einen kurzen Zeitraum angelegt - zwischen sechs und zwölf Sitzungen - und konnte persönlich oder digital stattfinden. Die Interventionen beinhalteten zum Beispiel verhaltenstherapeutische Elemente, Problemlösungstraining oder Übungen für einen erholsameren Schlaf.
Prof. David Ebert von der Technischen Universität München sagte: „In der Regel werden Betroffene erst dann behandelt, wenn ihre Symptome die klinischen Kriterien für eine Depression erfüllen. Es gibt aber mittlerweile ein Umdenken. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass wir auch bei der psychischen Gesundheit durch Prävention viel erreichen können.“ In Zeiten, in denen die Nachfrage die Zahl der Therapieplätze übersteigt, könnten digitale Angebote an Bedeutung gewinnen, denn auch sie erwiesen sich als wirksam.
Quelle: DOI 10.1016/s2215-0366(24)00316-x