12.12.2017
Wissenschaftler der Universität Turku in Finnland hatten gemeinsam mit Kollegen rund 5.800 Senioren beim Übergang in die Rente begleitet. Dabei stellten sie fest, dass die Schlafdauer nach Renteneintritt um etwa 20 Minuten anstieg und dass sie noch Jahre später auf dem höheren Level blieb, so das Ergebnis, das im Fachblatt Sleep veröffentlicht wurde. Dies galt insbesondere für Menschen, die zuvor Schlafschwierigkeiten gehabt oder viel Alkohol getrunken hatten. Am stärksten stieg die Schlafdauer bei Personen an, die während ihres Arbeitslebens nicht genug Schlaf bekommen hatten. Sie schliefen als Rentner sogar 45 Minuten länger, so das Ergebnis der Studie. Im Gegenzug gingen Schlafschwierigkeiten leicht zurück. Während 30 Prozent der Arbeitnehmer im letzten Jahr vor der Rente von Schlafschwierigkeiten berichtet hatten, galt dies nach der Rente nur noch für 26 Prozent.
Es zeigte sich, dass Rentner weniger häufig früh am Morgen aufwachten und weniger nicht-erholsamen Schlaf hatten, bei dem man sich trotz ausreichender Schlafdauer am nächsten Tag erschöpft und müde fühlt. Schlafschwierigkeiten gingen insbesondere bei Menschen zurück, die ihren Job als stressig und ihre Gesundheit als schlecht empfunden hatten und am stärksten bei Personen, die vor der Pensionierung psychische Probleme gehabt hatten. Der Anstieg der Schlafdauer könne damit erklärt werden, dass mit dem Eintritt in den Ruhestand der vom Arbeitsleben vorgegebene Zeitplan wegfalle, so die Forscher. Der Rückgang von Schlafschwierigkeiten lasse sich unter anderem mit einem Wegfall von Arbeitsstress erklären, der bekanntermaßen den Schlaf stören könne.
HH