11.08.2014
Mit einem neuen Wirkstoff ist es Forschern erstmals gelungen, Rheuma, fachsprachlich Rheumatoide Arthritis, bei Mäusen zu heilen. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse im Tiermodell werden derzeit Vorbereitungen getroffen, um das neue Medikament in klinischen Versuchen bei erkrankten Menschen zu testen.
Wurden das neue Medikament und der bisher schon bei Rheumatoider Arthritis eingesetzte Wirkstoff Dexamethason einzeln gegeben, konnte das bei den erkrankten Tieren den Krankheitsverlauf nur verlangsamen. Hingegen verschwanden die Arthritis-typischen Anzeichen wie geschwollene Zehen und Pfoten innerhalb weniger Tage komplett, wenn beide Medikamente gleichzeitig verabreicht wurden.
Bei dem neuen Medikament handelt es sich um einen Wirkstoff, der aus zwei Teilen besteht. Der eine Teil ist ein körpereigener Stoff des Immunsystems, der Mäuse, die an Rheumatoider Arthritis leiden, vor Knorpel- und Knochenschäden schützt. Dieser ist an einen Antikörper gebunden, der dafür sorgt, dass der Wirkstoff an Ort und Stelle der Krankheit, das entzündete Gewebe, gelangt. So erklärt es die Pharmazeutin Teresa Hemmerle von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, Schweiz. Dadurch konzentriere sich der Wirkstoff am Ort der Krankheit und es treten weniger Nebenwirkungen auf. Klinischen Versuche mit Patienten sollen im kommenden Jahr beginnen.
Bisher war es nur möglich, den Krankheitsverlauf mit Medikamenten zu verlangsamen oder zu stabilisieren. Rheumatoide Arthritis ist eine schmerzhafte Entzündung mehrerer Gelenke des Körpers. Die Gelenkkapsel schwillt an, und mit dem Fortschreiten der Krankheit können auch Knorpel und Knochen zerstört werden. Weltweit sind 0,5 bis 1 Prozent aller Menschen von dieser Krankheit betroffen.
JW