22.07.2015
Ein Mittel, das zur Behandlung von rheumatoider Arthritis eingesetzt wird, scheint auch bei der chronisch-entzündlichen Hautkrankheit Neurodermitis zu helfen. Dies berichten US-Forscher und hoffen, dass damit eine neue Ära in der Therapie des atopischen Ekzems anbrechen könnte.
Durch die Behandlung mit dem Medikament Tofacitinib, das zur Behandlung von rheumatoider Arthritis zugelassen ist, verbesserte sich die Haut von sechs Neurodermitis-Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Krankheitsbild deutlich. Andere Therapie-Optionen waren zuvor fehlgeschlagen. Wie die Betroffenen berichteten, ging der Juckreiz im Verlauf der Therapie deutlich zurück und sie schliefen besser. Rötungen und Verdickungen der Haut nahmen ebenfalls ab. „Die Patienten waren nicht nur sehr glücklich mit diesem Ergebnis, sondern auch enorm erleichtert, weil sie sich zum ersten Mal seit vielen Jahren in ihrer Haut wohlfühlten“, sagt Brett King, Professor für Dermatologie an der Yale University in den USA.
In früheren Studien von King und Kollegen hatte sich das immunmodulierende Medikament schon bei anderen Hautkrankheiten als wirksam gezeigt. So wuchsen bei Patienten mit kreisrunden Haarausfall, medizinisch Alopecia areata, erneut Haare. Außerdem hatten die Wissenschaftler einen Patienten mit der Weißfleckenkrankheit Vitiligo (aponet.de berichtete)erfolgreich behandelt. Sie hoffen nun, dass Tofacitinib die Therapie des atopischen Ekzems revolutionieren könnte. Bisher wird die entzündliche Autoimmunerkrankung oft mit Cortison in Form von Salben oder Pillen behandelt, die jedoch nicht immer helfen. Die Ergebnisse der neuen Studie wurden online vorab im Journal oft he American Academy of Dermatology veröffentlicht.
HH