10.01.2017
Wer häufig rotes Fleisch wie Rind, Lamm oder Schwein isst, hat vermutlich ein erhöhtes Risiko für eine spezielle Form von Darmentzündung, der sogenannten Divertikulitis. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie aus den USA.
In der aktuellen Arbeit zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen einem hohen Fleischkonsum und einem erhöhten Risiko, eine Divertikulitis zu entwickeln. Von einer solchen sprechen Ärzte, wenn sich kleinere Ausstülpungen der Darmwand, die medizinisch Divertikel genannt werden, entzünden. Männer, die sechsmal am Tag oder häufiger rotes Fleisch verzehrten, hatten im Vergleich zu jenen, die nie Fleisch aßen, ein um 58 Prozent erhöhtes Risiko für eine Divertikulitis. Das höchste Risiko lag bei sechs Fleischportionen pro Woche, wie die Forscher online im Fachmagazin Gut berichten. Am stärksten sei der Zusammenhang für nicht verarbeitetes Fleisch gewesen. Eine tägliche Portion davon mit Fisch oder Geflügel zu ersetzen, ging dagegen mit einem 20 Prozent niedrigeren Risiko einher, so die Wissenschaftler.
Der gefundene Zusammenhang blieb auch dann bestehen, wenn andere Risikofaktoren für die Krankheit berücksichtigt wurden. Dazu gehören beispielsweise Rauchen, wenig Bewegung, die Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika oder ein geringer Verzehr von Ballaststoffen. Wie sich der Konsum von rotem Fleisch aber genau auf die Entstehung einer Divertikulitis auswirkt, liegt noch im Dunkeln. Eine Rolle könnten möglicherweise höhere Mengen an Entzündungsmarkern im Blut spielen, die bei Fleischessern vermehrt anzutreffen sind. Denkbar sei zudem, dass sich der Fleischverzehr auf die Zusammensetzung der im Darm lebenden Bakterien auswirkt und somit auch auf die Immunantwort und die Beschaffenheit der Darmschleimhaut.
HH