01.04.2016
Forscher haben ein Peeling als neue Therapie gegen die Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Zum Einsatz kommt hierbei 85-prozentige Trichloressigsäure, die traditionell für medizinische und kosmetische Schälkuren wie eine Art Peeling angewendet wird. Die neue Methode könnte operative Eingriffe ersetzen.
Zur Entfernung der Krebsvorstufen wird die Essigsäure auf die betroffenen Areale am Gebärmutterhals aufgetupft, die in der Folge verschorfen. Die Nebenwirkungen der Methode bestehen im Wesentlichen aus geringen Schmerzen im Zuge des Eingriffs und einem Ausfluss, der rund zwei Wochen dauert und von der Schleimhaut herrührt, die nach der Behandlung abgestoßen wird. In einer Studie konnte durch eine einmalige Anwendung bei 82 Prozent der Patientinnen ein kompletter Rückgang der Krebsvorstufe erzielt werden. Den Wissenschaftlern zufolge bietet die neue Methode somit eine einfach anzuwendende und kostengünstige Alternative zur bisherigen Standardtherapie. Das berichtet das Forscherteam um Stephanie Geisler der Medizinischen Universität Wien und des AKH Wien im Fachjournal „Obstetrics & Gynecology“.
Gebärmutterhalskrebs wird durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht. Die klassische Therapie der schwerwiegenden Vorstufen ist derzeit ein operativer Eingriff. Dabei wird ein Gewebekegel aus dem äußeren Muttermund entfernt, wodurch sich Form und Weite des Gebärmutterhalses verändern. Als Folge steigt das Risiko für eine Frühgeburt bei späterer Schwangerschaft deutlich an. Mit der Peeling-Methode stehe „eine echte Alternative zur Therapie dieser Erkrankung zur Verfügung, die auch für ärmere Länder sehr interessant ist“, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität.
ch/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK