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Salz: Schädlich oder nicht?

13.08.2018

Ein höherer Salzkonsum ist doch nicht so ungesund wie bislang angenommen. Eine Vergleichsstudie mit 18 Ländern belegt, dass Salz zwar den Blutdruck erhöht, nicht aber zwingend das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder die Sterberate. Die Ergebnisse der kanadischen Untersuchung sind nun im Fachjournal „The Lancet“ erschienen.

Salz in Maßen ist nicht so ungesund wie bislang gedacht.
Salz in moderaten Mengen ist offenbar doch nicht so ungesund für Herz und Gefäße.
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Ein Verzicht auf Salz scheint den Ergebnissen zufolge nur in Regionen sinnvoll zu sein, in denen besonders viel Salz verzehrt wird. Denn zu wenig Salz ist auch nicht gesund - ein moderater Konsum wirkte sich am positivsten aus. Für die Studie untersuchten Forscher um Dr. Andrew Mente vom Population Health Research Institute in Hamilton, Kanada, in einer Vergleichsstudie mit fast 96.000 Personen aus 369 Gemeinden in 18 Ländern über acht Jahre, inwiefern Salz tatsächlich zu mehr Herzinfarkten, Schlaganfällen oder vorzeitigen Todesfällen führt.

Das Ergebnis: Ein starker Salzkonsum war mit einem höheren Risiko für Blutdruck und Schlaganfälle verbunden. Dieser Zusammenhang war aber nur in Gemeinden mit einer sehr hohen durchschnittlichen Salzzufuhr von mehr als 5 Gramm Natrium täglich zu erkennen. Diese Gemeinden befanden sich hauptsächlich in China, wo der durchschnittliche Konsum bei fast 14 Gramm pro Tag liegt. In anderen Ländern wiesen nur 16 Prozent der Gemeinden einen sehr hohen Salzkonsum auf, die restlichen 84 Prozent hatten einen mittleren Konsum von 3 bis 5 Gramm Natrium täglich. In keiner der untersuchten Gemeinden hatten die Studienteilnehmer einen durchschnittlichen Salzkonsum von unter 3 Gramm Natrium pro Tag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jedoch, dass die tägliche Salzzufuhr 2 Gramm Natrium nicht übersteigen sollte, was in etwa einem Teelöffel Kochsalz entspricht.

Überraschend war die Beobachtung zwischen Salzkonsum und Herzinfarkt sowie zwischen Salzkonsum und der Sterberate: Je mehr Salz, desto geringer das Risiko. Bei zu niedrigem Salzkonsum stieg das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall geringfügig an. Die Forscher folgern aus ihren Ergebnissen, dass Kochsalz-Restriktionsprogramme wohl nur für Regionen mit sehr hohem Salzkonsum sinnvoll sind. In den meisten untersuchten Gemeinden werde Salz nicht in den Mengen konsumiert, die schädliche Effekte haben.

In der Studie wurde zudem ein Zusammenhang zwischen der täglichen Kaliumaufnahme und Herzinfarkt, Schlaganfall und der Sterberate ermittelt. Unabhängig vom Salzkonsum senkte eine hohe Kaliumaufnahme alle drei Risiken. Das bedeutet: Auch Patienten mit einem hohen Salzkonsum können mit zusätzlichem Kalium ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern. Kalium steckt hauptsächlich in Früchten, Nüssen und Gemüse.

ch/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK

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