03.05.2017
Auf glutenhaltige Getreide wie Weizen, Roggen oder Gerste zu verzichten, ist derzeit bei vielen Menschen im Trend. Dies aus Gründen der Herzgesundheit zu tun, halten US-Forscher bei Menschen ohne Glutenunverträglichkeit jedoch für nicht empfehlenswert.
Bei Menschen ohne Glutenunverträglichkeit, medizinisch Zöliakie, gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem langfristigen Verzehr von Gluten und dem Risiko, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln. Dies berichten US-amerikanische Wissenschaftler online in der Fachzeitschrift The BMJ, die Daten aus Ernährungsbefragungen von rund 110.000 US-Amerikanern aus 26 Jahren ausgewertet hatten. Vielmehr könne der Verzicht auf Gluten dazu führen, dass weniger Vollkornprodukte gegessen werden, die jedoch eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben, so die Forscher.
Die Autoren weisen allerdings darauf hin, dass es sich bei ihrer Studie um eine reine Beobachtungsstudie gehandelt habe, die keine Schlussfolgerung auf Ursache und Wirkung zulasse. Nichtsdestotrotz sei eine glutenfreie Ernährung Menschen ohne Zöliakie nicht zu empfehlen, so die Forscher. Zumindest, wenn es um das Risiko einer koronaren Herzkrankheit geht. Anders sieht es bei Menschen mit einer Glutenunvertäglichkeit aus. Bei ihnen verursacht das Klebereiweiß nicht nur Entzündungen und Schäden im Darm, sondern steht auch mit einer erhöhten Gefahr für eine koronare Herzkrankheit in Zusammenhang. Eine glutenfreie Ernährung senkt den Forschern zufolge bei diesen Patienten das Krankheitsrisiko deutlich.
HH