02.02.2017
Die Sorge mancher Eltern, dass regelmäßige Übernachtungen beim Vater der Bindung zwischen Kindern und ihren Müttern schaden, ist den Ergebnissen zufolge unbegründet. „Tatsächlich stellte sich heraus, dass die Beziehung der Kinder zu beiden Elternteilen davon profitierte“, sagt William Fabricius von der Arizona State University. Übernachteten Scheidungskinder in den ersten Lebensjahren auch bei ihren Vätern, hatten sie im Alter zwischen 18 und 20 Jahren ein besseres Verhältnis zu beiden Elternteilen als Kinder, die nicht bei ihren Vätern übernachten durften. Dies berichtet der Psychologe gemeinsam mit Kollegen in der Fachzeitschrift Psychology, Public Policy and Law. Heranwachsende, die das beste Verhältnis zu ihren Eltern hatten, waren jene, die als Kinder eine ähnliche Anzahl von Nächten bei beiden Elternteilen verbracht hatten.
Der Vorteil für die Väter sei unter anderem, dass sie mehr in das frühe Leben ihres Kindes einbezogen würden, so die Forscher. Sich um ein Baby oder Kleinkind über eine ganze Nacht hinweg zu kümmern, binde Väter fest in die Erziehung und Betreuung der Kinder ein. „Es hilft Vätern und Babys, sich kennenzulernen und liefert die Grundlage für ihre künftige Beziehung“, sagt Fabricius. Dass sich auch das Verhältnis zur Mutter verbessert, könne sich damit erklären lassen, dass die Aufteilung der Übernachtungen Stress und Anstrengung verringert.
HH