20.12.2017
Wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappt, können verschiedene Faktoren die Ursache sein. Nicht immer lässt sich der Grund dafür klären, in etwa zehn Prozent der Fälle bleibt die Ursache im Unklaren. Jetzt fanden Forscher aus den USA heraus, dass bei unerklärbarer Unfruchtbarkeit die Schilddrüse eine Rolle spielen könnte.
Den Ergebnissen zufolge könne sich selbst eine leichte Unteraktivität der Schilddrüse auf die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, auswirken. Dies könnte sogar für den Fall gelten, dass die Schilddrüse noch am unteren Ende des Normbereichs funktioniert. Frauen, die nicht schwanger wurden und bei denen keine offensichtliche Ursache für die Unfruchtbarkeit vorlag, hatten fast doppelt so häufig höhere TSH-Werte als Frauen, deren Kinderlosigkeit mit der Spermienzahl des Partners zusammenhing. Dies berichten die Forscher des Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School in Boston in der Fachzeitschrift Clinical Endocrinology & Metabolism.
Das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) wird in der Hirnanhangdrüse gebildet und reguliert die Hormon-Produktion in der Schilddrüse. Erhöhte TSH-Werte können ein Zeichen für eine Unterfunktion der Schilddrüse sein. Die Untergrenze des Normbereichs liegt für Frauen bei 0,4 Milli-Einheiten pro Liter (mIU/L), bei der Obergrenze sind sich Experten nicht ganz einig. Galt bislang ein Wert von 4,0 mIU/L als obere Grenze, halten einige eine Absenkung auf 2,5 mIU/L für sinnvoll. Die Datenanalyse von 187 Frauen mit unerklärbarer Unfruchtbarkeit und 52 Frauen, bei denen das Problem beim Partner lag, zeigte nun, dass die TSH-Werte bei ersteren fast doppelt so häufig über 2,5 mIU/L lagen. Es müsse nun in weiteren Studien untersucht werden, ob eine Absenkung des TSH-Spiegels diesen Frauen möglicherweise helfen könnte, schwanger zu werden, so die Forscher.
HH