Die Schilddrüse ist ein lebenswichtiges Organ. Sie produziert, speichert und verteilt die beiden Schilddrüsenhormone Tetrajodthyronin (Thyroxin, T4) und Trijodthyronin (T3). Die Hormone werden aus der Aminosäure Tyrosin und Jod gebildet. Thyroxin wirkt auf Herz und Kreislauf, den Magen-Darm-Trakt, den Stoffwechsel, die Knochen, die Haut, auf das Nervensystem und auf die Psyche. Schilddrüsenkrankheiten ziehen deshalb den ganzen Körper in Mitleidenschaft.
Um normal arbeiten zu können, braucht die Schilddrüse geringste Mengen Jod. Kommt es zu einem Mangel, können nicht genügend Schilddrüsenhormone gebildet werden. Als Reaktion darauf vermehrt die Schilddrüse ihr Drüsengewebe, um so die Produktionskapazität zu steigern und das vorhandene Jod optimal zu nutzen: ein Kropf entsteht.
Warnzeichen für einen Kropf
- Zunahme des Halsumfangs
- Abneigung gegen enge Kragen
- Enge- und Druckgefühl am Hals
- Kloß- und Fremdkörpergefühl
- Berührungsempfindlichkeit des Halses
- Schluckbeschwerden
- Atembeschwerden bei körperlicher Belastung
Um dem unschönen Kropf zu Leibe zu rücken, setzen Mediziner radioaktives Jod und Schilddrüsenhormone ein. Oder sie operieren die Schilddrüse. Das alles lässt sich mit einer guten Jodversorgung vermeiden. Um diese sicherzustellen, bietet sich jodiertes Speisesalz an. Man sollte es nicht nur zum Nachsalzen, sondern generell zum Kochen verwenden.
Unterfunktion der Schilddrüse
Die Schilddrüsenunterfunktion wird zumeist durch eine Schilddrüsenentzündung verursacht. Sie kann allerdings auch angeboren sein. Bei Jugendlichen kommt ferner Jodmangel infrage. Außerdem sind Therapien mit Radiojod oder Schilddrüsenoperationen mögliche Auslöser. Behandelt wird die Unterfunktion, sei sie nun angeboren oder erworben, in aller Regel durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen.
Überfunktion der Schilddrüse
Die gesunde Schilddrüse produziert nur so viele Hormone wie nötig. Die Produktionskontrolle kann jedoch bei einer längeren Unterversorgung mit Jod verloren gehen. Es besteht die Gefahr, dass sich vermehrt Drüsenzellen bilden (heiße Knoten), die zu viel Schilddrüsenhormone freisetzen: die Schilddrüsenüberfunktion ist in vollem Gange. Eine weitere Ursache der Überfunktion kann der Morbus Basedow sein.
Auch bei heißen Knoten setzen Mediziner radioaktives Jod ein oder entfernen die betroffenen Areale chirurgisch, wobei allerdings nicht ausgeschlossen ist, dass erneut heiße Knoten entstehen. Außerdem gibt es eine Reihe verschreibungspflichtiger Arzneistoffe, die die Hormonproduktion für die Zeit ihrer Einnahme blockieren.
Regelmäßige Untersuchungen notwendig
Leider sind viele Symptome von Schilddrüsenkrankheiten nicht sehr charakteristisch. Um Klarheit darüber zu bekommen, sollte man einen Arzt befragen. Am besten wäre es, die Schilddrüse regelmäßig mittels Ultraschall und gegebenenfalls einer Blutuntersuchung begutachten zu lassen.