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Schilddrüsen-Unterfunktion: Symptome bleiben trotz Therapie

14.10.2016

Die zu niedrigen Blutwerte des Schilddrüsenhormons bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann der Arzt mit Hilfe von Hormontabletten meist problemlos normalisieren. Trotzdem können die Symptome bei den Patienten fortbestehen. Eine neue US-Studie belegt, dass es sich dabei nicht um Hirngespinste handelt.

Menschen mit einer Schilddrüsen-Unterfunktion fühlen sich oft antriebsschwach.
Menschen mit einer Schilddrüsen-Unterfunktion fühlen sich oft antriebsschwach.
© Antonioguillem - Fotolia

Patienten, die das synthetische Schilddrüsenhormon Levothyroxin einnahmen und dadurch einen normalen Blutwert des sogenannten Thyreoidea stimulierenden Hormons (TSH) erreichten, hatten trotzdem oft noch Probleme, die typisch für eine Schilddrüsenunterfunktion waren. Das stellten Wissenschaftler der Rush University in Chicago fest. Eigentlich sollten mit dieser Behandlung die Anzeichen der fachsprachlich Hypothyreose genannten Störung im Hormonstoffwechsel abklingen. Dazu typischen Symptomen zählen unter anderem Antriebslosigkeit, Depression, Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Verstopfung.

Wie die Forscher um den Schilddrüsen-Experten Antonio C. Bianco in der Studie herausfanden, nahmen Teilnehmer, die mit Levothyroxin behandelt wurden, trotz der Therapie häufiger auch Antidepressiva ein als Teilnehmer mit normaler Schilddrüsenfunktion. Sie waren körperlich weniger aktiv, was darauf hindeute, dass sei weniger Energie hatten, so die Forscher. Bei gleicher Größe wogen sie ungefähr fünf Kilogramm mehr, obwohl sie weniger Kalorien zu sich nahmen. Darüber hinaus nahmen sie häufiger blutdruck- und cholesterinsenkende Mittel ein. „Die Ergebnisse stimmen mit dem überein, was uns die Patienten erzählen“, sagt Bianco. Trotz normaler TSH-Tests fühlten sie sich depressiv, langsam, träge und energielos.

Dies alles zeige deutlich, dass es sich nicht um Einbildung handle, wenn Betroffene trotz scheinbar erfolgreicher Therapie, noch Symptome verspürten. Sollte eine einfache Behandlung mit Levothyroxin nicht helfen, könnte es laut Bianco vielleicht eine Kombinationstherapie mit einem weiteren Schilddrüsenhormon, dem Trijodthyronin (T3), tun. Die Studienergebnisse hierzu seien jedoch widersprüchlich. Subjektiv würden sich einige Patienten damit besser fühlen, andere nicht. Letztlich sollten Betroffene mit ihrem Arzt über die Therapiewahl sprechen.

Das Hormon TSH wird von der Hirnanhangdrüse vermehrt ins Blut abgegeben, wenn der Pegel des Schilddrüsenhormons Thyroxin (T4) zu niedrig ist. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist dieser TSH-Wert demnach zu hoch. Ziel der medikamentösen Therapie ist es, die Hormone wieder ins Lot zu bringen, was sich an einem normalisierten TSH-Wert ablesen lässt.

HH

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